Frankfurt a.M., Nairobi (epd). In Burkina Faso hat sich die humanitäre Lage nach Angaben der Hilfsorganisation Oxfam dramatisch verschlechtert. Mehr als 1,9 Millionen Menschen bräuchten dringend Wasser, sanitäre Einrichtungen und hygienische Unterstützung, teilte die Organisation am Donnerstag in Nairobi mit. Oxfam stützt sich auf die jüngsten Zahlen des UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha).
Die Zahl der Binnenflüchtlinge habe sich 2019 verzehnfacht und zum Ende des Jahres mehr als eine halbe Millionen Menschen erreicht, sagte Sosthène Konate, Interims-Landeskoordinator für Oxfam in Burkina Faso. Aktuell leben den Angaben nach mehr als 3.500 Flüchtlinge ohne einen Zugang zu Wasser. Dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit für Epidemien.
In den Gemeinschaften, die Flüchtlinge aufgenommen haben, sei Wasser zu einem großen Konfliktpunkt geworden. Die Fluchtbewegungen hätten zu einer extremen Übernutzung und einer Verringerung der ohnehin knappen Wasserressourcen in dem westafrikanischen Land geführt.
Das Welternährungsprogramm (WFP) warnte im Januar vor einer eskalierende Hungerkrise in Burkina Faso, Mali und Niger. Rund 3,3 Millionen Menschen in den gewaltgeplagten Ländern der Sahelzone bräuchten sofortige Essenshilfe. Ohne eine großangelegte Hilfsaktion von außen drohe die Zahl der betroffenen Menschen in den nächsten Monaten auf 4,8 Millionen zu steigen. Burkina Faso wird zudem immer wieder von islamistischen Anschlägen erschüttert.