Washington, Mexiko-Stadt (epd). Seit 2013 wurden laut einer Studie mindestens 138 Salvadorianer getötet, die aus den USA in ihre Heimat abgeschoben worden waren. Das geht aus einer Untersuchung der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" hervor, die am Mittwoch in Washington vorgelegt wurde. über 70 weitere Salvadorianer seien geschlagen, sexuell angegriffen, erpresst oder gefoltert worden. Kriminelle Gangs, ehemalige Partner, Polizisten und Sicherheitspersonal seien für die Taten verantwortlich.
US-Behörden hätten Salvadorianer durch die Abschiebungen wissentlich gefährdet, kritisierte Alison Parker, die US-Geschäftsführerin von "Human Rights Watch". Internationale Gesetze verböten es, Menschen in Regionen abzuschieben, in denen ihr Leben bedroht sei. "El Salvador ist für viele Abgeschobene kein sicheres Land”, betonte Parker. Anstatt ihre Türen für Salvadorianer zu schließen, müssten die US-Behörden ihnen ein faires Verfahren und eine würdige Behandlung garantieren.
El Salvador ist eines der gefährlichsten Länder weltweit. Viele Menschen flüchten vor der Gewalt krimineller Jugendgangs aus dem mittelamerikanischen Staat. Bereits unter dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama wurden zahlreiche Salvadorianer in ihre Heimat abgeschoben. Der amtierende Staatschef Donald Trump hat durch Druck auf die mexikanische Regierung dafür gesorgt, dass Flüchtlinge und Migranten aus Mittelamerika bereits in Mexiko aufgehalten werden.