Köln (epd). Familien mit einem schwerstkranken Kind brauchen nach Auffassung des Malteser Hilfsdienstes mehr Entlastung und psychosoziale Begleitung. Die Familien konzentrierten sich fast völlig auf die kranken Kinder und seien über Jahre äußerst belastet, erklärten die Malteser am Mittwoch in Köln aus Anlass des Tages der Kinder- und Jugendhospizarbeit am 10. Februar.
"Die Eltern brennen durch die andauernde Herausforderung zunehmend aus, ohne dass sie sich dessen bewusst sind und werden im schlimmsten Fall eines Tages selbst krank", sagte Dirk Blümke von der Fachstelle Hospizarbeit, Palliativ- und Trauerarbeit der Malteser. Auch gesunde Geschwister würden fast zwangsläufig an den Rand gedrängt würden, betonte der Experte.
Die Malteser versuchten mit über 30 ambulanten Kinder- und Jugendhospizangeboten die Lücke in der Unterstützung und Begleitung der Familien zu schließen, hieß es. Im vergangenen Jahr seien 450 Kinder und Jugendliche und mehr als 1.600 Angehörige dieser jungen Menschen begleitet worden. Rund 50.000 Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene sind in Deutschland laut dem Kinderhospizverein lebensverkürzend erkrankt.