Osnabrück (epd). Die "Fridays for Future"-Aktivistin Luisa Neubauer ruft die Politik zu Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Leben auf. Die Politiker müsse Gesetze verabschieden, die den ökologischen Schaden einpreisen, sagte Neubauer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). "Stattdessen wird der Eindruck erweckt, Klimaschutz sei Privatsache."
Die Göttinger Geografie-Studentin wehrte sich zugleich gegen den Vorwurf, die Schülerstreik-Bewegung verfolge eine Doppelmoral, weil die Aktivisten selbst nicht komplett CO2-frei lebten: "Wir fordern von niemandem, sein Auto augenblicklich stehenzulassen, nie wieder zu fliegen und kein Steak mehr anzuschauen", sagte Neubauer. "Wir werden und wollen die Welt nicht retten, indem wir einen Menschen nach dem anderen zum Vegetarier machen." Es sei zwar "toll, wenn Menschen ökologisch leben", das sei aber nach wie vor ein Privileg, sagte die 23-Jährige: "Bio-Fleisch ist viel zu teuer. Das Flugzeug ist oft billiger als der Zug. Klimaschädliches Verhalten wird belohnt."