Osnabrück (epd). Pestizide bedrohen aus Sicht von Umweltschützern die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit Sitz in Osnabrück hat den chemischen Pflanzenschutzmitteln deshalb den Kampf angesagt. Sie will die Entwicklung alternativer Methoden zum Pflanzenschutz vorantreiben und startete eine Förderinitiative unter dem Motto "Vermeidung und Verminderung von Pestiziden in der Umwelt". Die Nachfrage nach nicht-chemischen Methoden zum Pflanzenschutz sei hoch, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Donnerstag. Praxiserprobte Alternativen seien bislang jedoch kaum verfügbar.
Der Einsatz chemischer Unkrautvernichtungsmittel sei vielfach auch öffentlich in der Kritik, sagte Bonde. Somit steige der Druck, nach ungiftigen Varianten zu suchen. Das Laser-Zentrum Hannover etwa entwickle und teste derzeit ein spezielles Verfahren. Damit könnte es gelingen, auf dem Feld Unkräuter optisch zu erkennen und anschließend durch einen Laser zu verschmoren.
Neben solchen neuen Verfahren, die ganz ohne Chemie auskommen, sollten auch Projekte gefördert werden, die vorhandene landwirtschaftliche Technologien verbessern, sagte der Generalsekretär. So könnten etwa Systeme, die Befallsrisiken durch Schadorganismen vorhersagen, den Einsatz von Pestiziden verringern.
Der Pestizid-Verkauf ist in Deutschland nach Angaben der Stiftung in den letzten 25 Jahren trotz politischer Initiativen kaum zurückgegangen. Trotz strenger Auflagen würden bei Messungen in Oberflächengewässern und im Grundwasser nach wie vor Rückstände nachgewiesen.