Berlin (epd). Der Haussperling oder Spatz bleibt der häufigste gefiederte Gast in Deutschlands winterlichen Gärten. Bei der jüngsten Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel" seien 6,8 Spatzen pro Garten gezählt worden, teilten der Naturschutzbund (Nabu) und sein bayerischer Partner LBV am Mittwoch in Berlin mit. Seit Beginn der Aktion im Jahre 2011 seien noch nie so viele Haussperlinge registriert worden. Offensichtlich komme diese Art mit den zuletzt sehr warmen und trockenen Sommern gut zurecht.
Zu den fünf am häufigsten beobachteten Vögeln zählten den Angaben zufolge außerdem Kohlmeise, Blaumeise, Feldsperling und Amsel. Größtes Sorgenkind der Naturschützer sei weiterhin der Grünfink mit nur noch 1,17 Sichtungen pro Garten. Seit 2011 nehme diese Art von Jahr zu Jahr um zwölf Prozent ab. Als Ursache vermutet der Nabu unter anderem Infektionen mit einem Parasiten. Positiv aufgefallen sei dagegen eine große Zahl von Eichelhähern in Deutschlands Gärten. In vier von zehn Gärten sei diese Art beobachtet worden.
Nabu und LBV registrierten eine steigende Resonanz bei der nunmehr zehnten "Stunde der Wintervögel". Bis Mittwoch seien die Zählergebnisse von mehr als 112.000 Teilnehmern aus fast 77.000 Gärten erfasst worden. Mit mehr als 2,9 Millionen Vögeln seien dabei pro Garten knapp 38 Vögel gemeldet worden. Dieses Ergebnis liege leicht unter dem langjährigen Mittel von 39,8 Vögeln, entspreche aber den Erwartungen. Je milder und schneeärmer der Winter, desto geringer sei die Zahl der Vögel in den Gärten. Erst bei Kälte und Schnee suchten Waldvögel erfahrungsgemäß Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Städte.