Berlin (epd). Zur Demonstration für eine Landwirtschaft mit mehr Umwelt-, Tier- und Klimaschutz erwarten die Organisatoren am Samstag in Berlin erneut mehr als 10.000 Teilnehmer. Zu der traditionellen Kundgebung aufgerufen haben über 100 Organisationen. Die Demonstration steht unter dem Motto "Wir haben es satt - Essen ist politisch!", wie das gleichnamige Bündnis am Montag in der Bundeshauptstadt mitteilte. Gefordert wird von der Bundesregierung ein klimaverträglicher Umbau der Landwirtschaft und die Finanzierung dessen.
Dringend nötig seien faire Preise für landwirtschaftlich erzeugte Lebensmittel, betonte das "Wir haben es satt!"-Bündnis. Ausdrücklich werde auch der Dialog mit Vertretern der Initiative "Land schafft Verbindungen" gesucht, die in den vergangenen Monaten mit Traktorendemonstrationen in mehreren deutschen Städten unter anderem gegen eine Verschärfung der Düngemittelverordnung protestiert hatten und als Gegner einer Agrarwende gelten.
Eindringlich ruft das Bündnis zudem zum Verzicht auf das zwischen der EU und Brasilien geplante Mercosur-Abkommen auf. Mit dem geplanten Abkommen mit der rechtspopulistischen Regierung des brasilianischen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro würden Menschenrechtsverletzungen und Klimaschädigungen auch nach Deutschland importiert.
Zum Bündnis "Wir haben es satt!" gehören den Angaben zufolge über 50 Bauern-, Umwelt-, Naturschutz-, Verbraucher- und Entwicklungsorganisationen. Die Großdemonstration findet bereits zum zehnten Mal anlässlich der Agrarmesse "Grüne Woche" und der internationalen Agrarministerkonferenz in Berlin statt.