Berlin (epd). Zur Berliner Fashion Week haben Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) die Modebranche zu mehr Engagement in Klimaschutz und fairer Produktion aufgefordert. Hersteller und Handel müssten sich stärker an Nachhaltigkeit orientieren, sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). "Notfalls auch mit gesetzlichen Regeln", fügte sie hinzu.
Müller erklärte in der "Augsburger Allgemeinen" (Montag): "Nachhaltigkeit ist das neue Schwarz." Verantwortung sei "immer in Mode". Wenn Discounter es schaffen, Textilien mit dem neuen staatlichen Textilsiegel Grünen Knopf auszuzeichnen, "dann müssen das Modemarken erst Recht schaffen", betonte Müller. Der Minister sieht vor allem Luxusmarken in der Pflicht: "Es kann nicht sein, dass ich mir für sehr viel Geld eine Jacke oder Hose kaufe und nicht weiß, ob dafür Kinder an der Nähmaschine saßen oder Arbeiter mit giftigen Chemikalien arbeiten mussten."
Schulze betonte, die Konsumenten müssten dazu bewegt werden, mehr Wert auf qualitativ hochwertige und langlebige Bekleidung zu legen. Seit Jahren gebe es Entwicklungen im globalen Textilsektor, die nicht nachhaltig sind. Da gelte "immer mehr, immer billiger, immer schneller". Wenn heute in Deutschland 40 Prozent der gekauften Kleidung nie oder nur selten getragen werde, sei das aus Sicht des Umwelt- und Ressourcenschutzes schlimm. Die Berliner Fashion Week findet vom 13. bis 17. Januar statt.
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