Grünen-Politikerin: Siemens-Geschäft in Australien ist "absurd"

Grünen-Politikerin: Siemens-Geschäft in Australien ist "absurd"

Köln (epd). Die stellvertretende Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang hat von dem Industriekonzern Siemens gefordert, die umstrittene Lieferung einer Signalanlage für eine australische Kohlemine zu stoppen. "Ich erwarte, dass Siemens die Lieferungen einstellt und die Unterstützung für das Projekt zurückzieht", sagte sie am Freitag in der Sendung "Frühstart" der Kölner Sender RTL und ntv. Angesichts der verheerenden Brände in Australien mit Hunderttausend getöteten Tieren und der Tatsache, dass die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen zerstört werde, sei es "absurd", dort noch ein klimaschädliches Kohlekraftwerk zu bauen.

Die Beteiligung des Unternehmens am Bau der Kohlemine des indischen Adani-Konzerns hatte "Fridays for Future" kritisiert. Die Klimaaktivisten wollten am Freitagmittag unter dem Motto #StopAdani an Siemens-Standorten in mehr als 30 Städten in Deutschland demonstrieren.

Den Angaben nach soll Siemens die Signalanlage für die zum Abtransport der abgebauten Kohle benötigten Bahn liefern. Die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" kritisiert, dass die Mine nach Fertigstellung eines der größten Kohlebergwerke der Welt wäre, wodurch jährlich zusätzlich 705 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen würden.

Durch den Bau würden zudem Land und Kulturstätten australischer Ureinwohner zerstört. Zum Transport der Kohle nach Asien würden voraussichtlich jährlich mehr als 500 Kohletanker durch das Great Barrier Reef fahren, was zu Beschädigungen dieses Unesco-Weltnaturerbes führe.