Düsseldorf (epd). Mehr Frauen als Männer können nicht von zu Hause arbeiten, weil ihre Arbeitgeber Homeoffice verbieten. 22 Prozent der Frauen gaben in einer Befragung an, sie arbeiteten nicht von zu Hause, weil es nicht erlaubt sei - dabei sei es technisch möglich, wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Bei den Männern antworteten das laut der Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Stiftung lediglich zwölf Prozent.
Am häufigsten verzichteten Angestellte (80 Prozent) auf Homeoffice, weil sie der Meinung waren, Arbeit von zu Hause passe nicht zum Job. In der repräsentativen Umfrage mit der Möglichkeit zur Mehrfachantwort gaben zudem 70 Prozent der Befragten an, ihren Vorgesetzten sei die Anwesenheit am Arbeitsplatz wichtig. 60 Prozent erklärten, Homeoffice sei technisch unmöglich. Etwa gleich viele Männer (fünf Prozent) und Frauen (sechs Prozent) fürchteten Karrierenachteile, wenn sie für die Arbeit nicht in die Firma kommen.
Die Studienautorinnen Yvonne Lott vom WSI und Anja Abendroth von der Universität Bielefeld forderten gesetzliche Unterstützung für Arbeitnehmer, die gerne von zu Hause arbeiten würden. Ein Recht auf Homeoffice würde ihre Position stärken, erklärten die Expertinnen.
Für die Studie werteten die Wissenschaftlerinnen Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung aus. Rund 1.800 Beschäftigte wurden dafür befragt.