Penzberg (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht am Montag die Islamische Gemeinde Penzberg (Bayern). "Wir wollen dem Bundespräsidenten zeigen, wie Muslime in Deutschland normale Bürger sein und ihren Glauben leben können", sagte Gönül Yerli, Vize-Direktorin des Islamischen Forums, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bürgermeisterin Elke Zehetner (SPD) sagte: "Penzberg besitzt eine Integrationskompetenz und dies wird uns von vielen Stellen bestätigt." Diese Aussage gelte auch für die rund 900 Bürgerinnen und Bürger muslimischen Glaubens in der 16.000-Einwohner-Stadt.
Bundespräsident Steinmeier wird sich laut Programm über die Besonderheiten der Moscheearchitektur informieren und mit Gemeindemitgliedern über ihren Alltag sprechen. Beim anschließenden Empfang sind auch Vertreter der evangelischen und der katholischen Gemeinde eingeladen.
Als Schlüssel für das gute Miteinander nannte Yerli Vertrauen auf beiden Seiten. "In Penzberg sind wir alle eine Gemeinschaft und passen aufeinander auf", sagte sie. Bürgermeisterin Zehetner bezeichnete neben der Stadtgeschichte Offenheit und "den besonderen Kontakt" zwischen den Religionsgemeinschaften in Penzberg als Schlüssel zur Integration. Es sei Standard in Penzberg, dass zu öffentlichen Anlässen, Einweihungen und religiösen Festen immer katholische, evangelische, muslimische und kommunale Vertreter eingeladen würden.
Das Islamische Forum Penzberg wurde 2005 eröffnet. Das Freitagsgebet in der Moschee wird auf Deutsch, Bosnisch und Türkisch gehalten. Die Gemeinde betreibt eine Eltern-Kind-Spielgruppe, bietet Räume für Integrationskurse, veranstaltet Führungen und Seminartage zu Islam und interreligiösem Dialog. Neuestes Projekt ist ein Restaurant, das im Frühjahr 2020 öffnen soll.