Berlin (epd). Das Bundesamt für Verbraucherschutz hat vor Mehrwegbechern und Geschirr aus Bambusfasern oder Maismehl gewarnt, die Melamin oder Formaldehyd enthalten. Bei bundesweiten Untersuchungen sei in einem Viertel der Proben der Grenzwert für Melamin überschritten worden, teilte die Behörde am Dienstag in Berlin mit. Bei Formaldehyd hätten elf Prozent der Proben die Grenzwerte überschritten.
Untersucht worden seien bundesweit 56 Produkte, die als nachhaltige Alternativen zu Einweg-Produkten verstärkt etwa als "Coffee-to-go"-Becher aus "natürlichen" Rohstoffen wie Bambusfasern oder Maismehl angeboten werden. Auch Teller, Schüsseln oder Besteck gebe es in dieser Form. Die meisten dieser Produkte würden jedoch Kunststoffe wie Melamin-Formaldehyd-Harze enthalten. Bei höheren Temperaturen könnten gesundheitlich bedenkliche Mengen dieser Stoffe in Lebensmittel übergehen, wenn heiße Getränke wie Kaffee oder Tee eingefüllt oder Speisen in der Mikrowelle erhitzt würden, erklärte das Bundesamt für Verbraucherschutz.
Erst am Montag hatte sich das Umweltbundesamt für einen konsequenten Einsatz von "Coffee-to-go"-Mehrwegbechern ausgesprochen und zugleich vor gesundheitsschädlichen Mehrwegbechern gewarnt. Empfohlen wurden Mehrwegbecher nach den Kriterien des "Blauen Engel". Dieser schließe umwelt- und gesundheitsbelastende Stoffe wie Melaminharze und Polycarbonat-Kunststoffe aus, die Formaldehyd, Melamin oder Bisphenol A freisetzen könnten, wie es hieß.