UN und Carolin Kebekus starten Petition gegen häusliche Gewalt

UN und Carolin Kebekus starten Petition gegen häusliche Gewalt

Bonn (epd). Mit einer Petition fordern die Frauenrechtskommission UN Women und Carolin Kebekus mehr Einsatz für das Recht von Frauen und Kindern auf Schutz vor Gewalt. In der am Montag zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen gestarteten Online-Petition verlangen sie von der Bundesregierung, Frauen und Kindern per Bundesgesetz einen Anspruch auf einen Platz im Frauenhaus zu gewährleisten. "Sieben Frauen werden täglich von ihrem Partner vergewaltigt oder sexuell genötigt. Und zwar in Deutschland", sagte die Schauspielerin und Komikerin Kebekus. Die Zahlen seien schockierend.

UN Women Deutschland kritisierte, die Gewalt gegen Frauen sei nach wie vor ein Problem, obwohl die Bundesregierung mit der Istanbul-Konvention im Oktober 2017 ein rechtlich bindendes Instrument zum Schutz von Frauen vor Gewalt ratifiziert habe. Den Angaben zufolge fehlen in deutschen Frauenhäusern mehrere tausend Plätze. Frauenhäuser und Beratungsstellen sind in der Regel eine freiwillige Leistung, sie werden vor allem von Ländern und Kommunen, durch Spenden und Eigenmittel der Träger finanziert.

Die Vorsitzende von UN Women Deutschland, Karin Nordmeyer, forderte: "Wir brauchen eine langfristige bundesweite Finanzierung, um Frauen ausreichend Schutzräume bieten zu können." Zudem müssten die Ursachen der Gewalt bekämpft werden. Dafür müsse es gezielte Präventions- und Bewusstseinsarbeit für Männer geben, sagte Nordmeyer.

Mehr als einmal pro Stunde wird statistisch gesehen eine Frau durch ihren Partner gefährlich verletzt. Das geht aus der ebenfalls am Montag veröffentlichen "Kriminalstatistischen Auswertung zu Partnerschaftsgewalt 2018" des Bundeskriminalamtes hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 140.755 Menschen Opfer versuchter und vollendeter Gewalt. Mehr als 81 Prozent der Betroffenen waren den Angaben zufolge Frauen. 122 Frauen wurden 2018 laut Statistik durch Partnerschaftsgewalt getötet.