Genf (epd). In der Atmosphäre befinden sich den Vereinten Nationen zufolge so viele Treibhausgase wie noch nie zu Lebzeiten des Menschen. Messungen von Klimaforschern hätten Rekordwerte von Kohlendioxid, Methan und anderen schädlichen Gasen für das Jahr 2018 ergeben, erklärte der Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas, am Montag in Genf.
Mit Blick auf die in der kommenden Woche beginnende Weltklimakonferenz in Madrid verlangte Taalas von den Ländern, die Energieversorgung entschlossen auf klimafreundliche Quellen umzustellen. Die Staaten müssten so schnell wie möglich aus dem Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Kohle aussteigen.
Er warnte, ohne eine schnelle Verringerung von Treibhausgasen werde der Klimawandel immer gravierendere Folgen haben. Steigende Temperaturen, eine Häufung extremer Wettersituationen, Wasserknappheit und ein Anstieg des Meeresspiegels bedrohten den Menschen.
Die Konzentration von Kohlenstoffdioxid, die auf Millionen Teilchen bezogen angegeben wird, lag den Angaben nach im vergangenen Jahr bei 407,8. Im Jahr 2017 habe der Wert bei 405,5 gelegen, im Jahr 2016 bei 403,3. Kohlenstoffdioxid hat den größten Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre, die auf den Menschen zurückzuführen sind. Den WMO-Angaben zufolge bleibt es über Jahrhunderte in der Atmosphäre und sogar noch länger in den Ozeanen.
Bei der Weltklimakonferenz vom 2. bis 13 Dezember wollen Vertreter von mehr als 190 Staaten über weitere Schritte zur Umsetzung des Klimaabkommens von Paris beraten. Der Vertrag von 2015 setzt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Beim letzten Gipfel im polnischen Kattowitz beschlossen die Staaten ein Regelbuch, das die Vorgaben des Pariser Abkommens konkretisiert.