Osnabrück, Hannover (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt will Kommunen helfen, ihre Flüsse und Seen auch bei Starkregen sauber zu halten. Vom Regen abgewaschene Schadstoffe von Hausfassaden gelangten immer häufiger über das Kanalnetz in die Gewässer, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Mittwoch am Sitz der Stiftung in Osnabrück. Die Stiftung unterstütze deshalb mit insgesamt rund 390.000 Euro drei Modellprojekte zur Reinigung und Reinhaltung von Regenwasser in Hannover und Berlin.
"Bei zunehmenden Starkregenereignissen bekommt die dezentrale Behandlung von Niederschlagswasser eine wachsende Bedeutung für saubere Gewässer", erläuterte Bonde. Das Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik (ISAH) in Hannover habe ein Verfahren entwickelt, Gullys so aufzurüsten, dass sie mehr Schadstoffe zurückhalten. Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin hätten herausgefunden, dass eine Reinigung der Gullys von Blüten und Pollen sowie von Laub gerade im Frühjahr und Herbst ein Überdüngen der Gewässer verringere.
Ein Kunststoff-Unternehmen in Berlin hat Fassadenanstriche mit schneller abbaubaren Wirkstoffen gegen Algen- und Pilzbewuchs entwickelt. Darüber hinaus wolle es eine neue Technologie für die Regenwasserbehandlung entwickeln, die sowohl Feststoffe und Metalle als auch Mikroschadstoffe zurückhält.