Berlin (epd). Die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer warnt einem Zeitungsbericht zufolge vor fehlenden Therapieplätzen für traumatisierte Flüchtlinge und Asylbewerber in Deutschland. Seit 2013 mussten Beratungsstellen jährlich mehrere Tausend Menschen abweisen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) unter Berufung auf den Dachverband berichteten. Demnach wurden 2017 mindestens 7.212 Geflüchtete abgewiesen, die um Hilfe bei den psychosozialen Zentren des Verbands baten.
"Die Dunkelziffer ist hoch, weil nicht alle Anfragen dokumentiert werden", zitierten die Zeitungen aus einem Bericht der Arbeitsgemeinschaft. Diese Flüchtlinge könnten weder versorgt, noch auf die Warteliste gesetzt werden. 2016 habe die Zahl der Abweisungen sogar bei 10.360 Betroffenen gelegen.
Nach Angaben des Dachverbands der Behandlungszentren für Opfer von Menschenrechtsverletzungen und politischer Verfolgung wurden 2017 insgesamt 21.418 Klienten in den deutschlandweit 37 Hilfsstellen betreut. Damit hätten alle psychosozialen Zentren gemeinsam mehr als doppelt so viele Menschen wie noch fünf Jahre zuvor versorgt. Die gestiegene Zahl der Behandlungen hänge auch mit der insgesamt erhöhten Zahl an Asylsuchenden zusammen, die in den vergangenen Jahren nach Deutschland gekommen sind.