Kiel (epd). Die Einstellung vieler Europäer zur Asyl- und Flüchtlingspolitik ist einer Studie zufolge ähnlicher als es die oft unterschiedliche Politik ihrer Regierungen erwarten lässt. Eine am Dienstag veröffentlichte Analyse des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und des Europäischen Hochschulinstituts (EUI) zeige, dass die Europäer Asylbewerber und Flüchtlinge schützen möchten, sagte IfW-Wissenschaftler Tobias Stöhr, Mitautor der Studie: "Wichtig ist ihnen dabei aber, dass dies kontrolliert geschieht, dass es Grenzen und auch Bedingungen gibt."
Für die Studie wurden 12.000 Bürger in acht EU-Ländern befragt, nämlich in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen, Schweden, Spanien und Ungarn. Die Wissenschaftler untersuchten unter anderem die Einstellung zu Obergrenzen, Familiennachzug und Integration anerkannter Flüchtlinge. Darüber hinaus betrachteten sie Einschätzungen zur Rückführung abgelehnter Asylbewerber in unsichere Herkunftsstaaten und zur finanziellen Unterstützung für Drittländer, die Flüchtlinge aufnehmen.
"Die Studie belegt ähnliche Präferenzen für den Schutz von Asylbewerbern und Flüchtlingen in allen acht untersuchten Ländern - darunter auch Ungarn, dessen Regierung für ihre antiflüchtlingspolitischen Positionen bekannt ist", hieß es.