Berlin, São Paulo (epd). Im Nordosten Brasiliens sind zahlreiche Strände von einer mysteriösen Ölpest verschmutzt worden. Insgesamt seien mehr als 2.000 Kilometer Küste betroffen, berichtet die Tageszeitung "Folha de São Paulo". An den Stränden werden zähe Ölklumpen angeschwemmt, zahlreiche Wasservögel und Schildkröten sind bereits gestorben. Der Bundesstat Sergipe hat den Notstand ausgerufen. Die Herkunft des Öls ist nach wie vor unklar.
Brasiliens staatlich kontrollierter Erdölkonzern Petrobras erklärte, das angeschwemmte Öl stamme nicht aus seiner Produktion, weil es schwerer sei. Auch die Umweltbehörde Ibama bestätigte nach einer chemischen Analyse, dass das Öl nicht in Brasilien gefördert worden sei. Die Behörde vermutet, dass es aus einem Öltransportschiff kommt.
In Medienberichten wird vermutet, Venezuela könne für die Ölpest verantwortlich sein. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro sagte, er habe bereits "ein Land auf dem Radar". Einen Namen wollte er nicht nennen. Er versicherte, dass an der Beseitigung der Umweltschäden gearbeitet werde.
Das Öl wird nicht in einem geschlossenen Ölteppich angeschwemmt, sondern verteilt sich auf mehr als 100 kleinere Ölteppiche, die weiter in Richtung der Küsten des Bundesstaates Bahia wandern.