Valletta/Berlin (epd). Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn dringt auf eine neue EU-Seenotrettungsmission. Zudem dürfe sich die Verteilung von in Seenot geretteten Migranten auf Dauer nicht auf fünf oder sechs EU-Länder beschränken. "Wir brauchen mindestens zwölf Staaten, die ihrer Verantwortung nachkommen und gerettete Migranten aus dem zentralen Mittelmeer aufnehmen", sagte Asselborn der Tageszeitung "Die Welt" (Montag).
Die Innenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Maltas wollen am Montag bei einem Treffen in Malta einen Notfallmechanismus für Bootsflüchtlinge auf den Weg bringen. Dabei geht es um das Anlanden und um die Verteilung von auf dem Mittelmeer geretteten Migranten.
Asselborn geht der Verteilmechanismus nicht weit genug. "Die EU sollte vielmehr auch möglichst bald mit Schiffen der Mitgliedstaaten eine neue EU-Seerettungsmission auf den Weg bringen. Viele Menschen versuchen wegen der Kriegslage in Libyen über das Mittelmeer zu fliehen. Es ist ein Gebot der Humanität, dass sich die EU an ihrer Rettung beteiligt", verlangte der luxemburgische Außenminister.
Ruben Neugebauer, Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Watch, äußerte sich vor dem Malta-Treffen skeptisch. "Derzeit befürchten wir, dass trotz kleiner Verbesserungen bei der Lage der Menschen auf dem Mittelmeer die Gängelung der Hilfsorganisationen weitergehen wird", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).
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