Genf, Kampala (epd). Die Zahl der Ebola-Erkrankungen in der Demokratischen Republik Kongo hat laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Marke von 3.000 erreicht. Auch im Nachbarland Uganda wurde am Freitag ein neuer Fall des tödlichen Fiebers bestätigt. Ein aus dem Kongo eingereistes neunjähriges Mädchen werde auf der Intensivstation in der Grenzstadt Bwera behandelt, erklärte die ugandische Gesundheitsministerin Jane Ruth Aceng auf Twitter. Mutter und Tochter würden noch am Freitag in den Kongo zurückgebracht.
Vor zwei Monaten waren bereits zwei an Ebola erkrankte Kongolesen unmittelbar nach dem Grenzübertritt in Uganda behandelt und später in ihre Heimat zurückgebracht worden. Keiner der Erkrankten hatte Kontakte zu Ugandern gehabt.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte am Donnerstagabend in Genf, die hochansteckende Fieberkrankheit im unruhigen Nordosten des Kongo schnellstens zu stoppen. Er versprach, dass die WHO weiter entschlossen gegen den zweitgrößten Ebola-Ausbruch in der Geschichte kämpfen werde.
Tedros will an diesem Wochenende gemeinsam mit UN-Generalsekretär António Guterres den Kongo besuchen. Seit August 2018 starben den Angaben zufolge rund 2.000 Menschen im Ostkongo an der Krankheit. Mehr als 200.000 Menschen wurden gegen Ebola geimpft.
Der tödliche Erreger breitet sich in den kongolesischen Provinzen Nordkivu und Ituri inmitten einer Krise aus. Die Bekämpfung der Epidemie wird durch Kämpfe zwischen Milizen und Banden sowie erhebliches Misstrauen der Bevölkerung behindert. Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal werden immer wieder zur Zielscheibe bewaffneter Gruppen.
Beim bislang schwersten Ebola-Ausbruch in der Geschichte waren zwischen 2013 und 2016 in den westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone mehr als 28.000 Menschen erkrankt, rund 11.300 starben. Der WHO war Versagen vorgeworfen worden, weil sie zu spät reagiert habe. Das Ebola-Virus war 1976 entdeckt worden.