Berlin (epd). Die UN-Sondergesandte für Klima, Mary Robinson, ruft jeden Einzelnen zum Kampf gegen den Klimawandel auf. Die Menschen müssten den Klimawandel zu einer persönlichen Sache machen, sagte sie dem Onlineportal "tagesschau.de" (Dienstag). Dazu gehöre zum Beispiel, zu recyceln, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder Essgewohnheiten zu ändern. Jeder könne dazu beitragen, den Klimawandel aufzuhalten.
Das sei aber nicht alles: "Werde wütend und werde aktiv", forderte die ehemalige irische Staatspräsidentin. Die Menschen müssten sich über diejenigen ärgern, die keine Verantwortung übernehmen, obwohl sie es könnten. Sie plädiere damit nicht für zivilen Ungehorsam, aber sie erkenne, dass "Ungehorsam für einige Menschen, die die Wissenschaft verstehen und verstehen, wie ernst die Lage ist, ein Weg ist", sagte sie. Es sei wichtig, dass es solche "Störungen" gebe.
Bereits die Tatsache, dass die Demonstranten der "Fridays-for- Future"-Bewegung die Schule ausfallen lassen, obwohl einiger ihrer Lehrer und Eltern das nicht gutheißen, sei ein gewisser Ungehorsam, sagte Robinson. "Aber ich denke, dass diese Bewegung weitermachen und wachsen wird und vielleicht radikaler wird, wenn es darum geht, außerhalb der Parlamente zu protestieren", sagte sie.
Beeindruckt zeigte sich Robinson von der Initiatorin der weltweiten Schülerproteste, Greta Thunberg: "Ich habe nicht geglaubt, dass sie eine Art Superstar wird und ein Motivator, nicht nur für Schulkinder, sondern für so viele Menschen", sagte sie über die schwedische Schülerin, die vor einem Jahr in Stockholm mit ihrem Protest begonnen hatte.