Bonn (epd). Die UNO-Flüchtlingshilfe, deutscher Partner des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen, mahnt mehr Solidarität für humanitäre Helfer weltweit an. Die Mediziner, Ingenieure, Logistiker, Lehrer und Fahrer setzten sich für Betroffene in Kriegs- und Krisengebieten ein und riskierten dabei oft ihr eigenes Leben, erklärte die Organisation am Sonntag in Bonn zum Welttag der humanitären Hilfe am 19. August. Allein für das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR seien mehr als 16.000 Menschen in 134 Ländern im Einsatz, 90 Prozent von ihnen in Krisengebieten und in direktem Kontakt mit Geflüchteten.
Von den Kollegen und Kolleginnen im Feld seien 40 Prozent in Afrika tätig, 22 Prozent im Mittleren Osten und Nordafrika und jeweils zwölf Prozent auf dem amerikanischen Kontinent und in Asien, erklärte Geschäftsführer Peter Ruhenstroth-Bauer. Dabei sei oft dort, wo die Not am größten sei, auch die Gefahr am größten. Im Jemen, im Sudan oder in Syrien gerieten Helfer immer wieder zwischen die Fronten. Auch in Konflikten müssten die Regeln des internationalen Rechts respektiert und Notversorgung zugelassen werden, mahnte er: "Der Zugang zu Zivilisten muss stets gewährt werden, egal welcher Herkunft, Hautfarbe, Religion, Ethnie die Betroffenen angehören."
Der Welttag der humanitären Hilfe erinnert an den Angriff auf das UN-Hauptquartier in Bagdad 2003, bei dem 22 UN-Mitarbeiter getötet wurden. Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, ist so hoch wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg, wie die UNO-Flüchtlingshilfe erläuterte. Mehr als 70 Millionen Menschen seien auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung und vor den Folgen des Klimawandels.