Berlin (epd). Die meisten Jugendlichen folgen nach Erfahrung der Industrie- und Handelskammern bei der Wahl eines Ausbildungsplatzes klassischen Rollenbildern. "Dadurch werden interessante Chancen erst gar nicht ergriffen", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Achim Dercks, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Daher versuchten viele Unternehmen sowie Industrie- und Handelskammern, jungen Frauen und Männern ihre Möglichkeiten aufzuzeigen.
Die Rankings einzelner Ausbildungsberufe zeigten, dass sich Rollenbilder punktuell auch wandelten, sagte Dercks. "Die Berufsvorstellungen von Jugendlichen ändern sich zwar langsam, aber sie ändern sich." So zeigt eine Auswertung des DIHK zu den beliebtesten Ausbildungsberufen dem Bericht zufolge, dass bei Frauen der Beruf Fachinformatiker zwischen 2016 und 2018 in der Beliebtheit um neun Ränge auf Platz 33 gestiegen ist. Der Beruf Kraftfahrzeugmechatroniker stieg um sieben Ränge auf Platz 36.
Der Auswertung zufolge ziehen auch einige Ausbildungsberufe, die traditionell bei Frauen beliebt sind, in jüngster Zeit mehr Männer an. So stieg der Beruf des Zahnmedizinischen Fachangestellten im Ranking bei den Jungen von Platz 131 im Jahr 2016 auf Platz 113 im vergangenen Jahr. Der Beruf Friseur stieg in der gleichen Zeit von Platz 41 auf Platz 35. Gebremst werde diese Entwicklung allerdings dadurch, dass immer noch zu viele junge Männer und Frauen nur die Top 10 der beliebtesten Ausbildungsberufe kennen, räumte Dercks ein.