Berlin (epd). Wegen der starken Zunahme von Regenwald-Rodungen in Brasilien will die Bundesregierung die finanzielle Förderung von Wald- und Biodiversitätsschutzprojekten in dem Land stoppen. "Die Politik der brasilianischen Regierung im Amazonas lässt Zweifel aufkommen, ob eine konsequente Reduzierung der Entwaldungsraten noch verfolgt wird", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstag). Erst wenn darüber wieder Klarheit herrsche, könne die Projektzusammenarbeit fortgeführt werden.
In einem ersten Schritt geht es laut der Zeitung um einen Förderbetrag von rund 35 Millionen Euro. Um die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes zu stoppen, habe Deutschland bisher den sogenannten Amazonasfonds unterstützt, berichtet die Zeitung weiter. In diesen habe die Bundesregierung bisher 55 Millionen Euro einbezahlt.
Die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes nimmt derzeit dramatisch zu: Im Monat Juli wurde laut brasilianischem Weltrauminstitut Inpe drei Mal so viel Regenwald illegal abgeholzt wie im gleichen Monat des Vorjahres. Unter dem rechtsexremen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Zerstörung des weltweit größten Regenwaldes damit ein neues Rekordniveau erreicht. Bolsonaro hatte bei seinem Amtsantritt angekündigt, Schutzgebiete im Amazonasgebiet für die wirtschaftliche Ausbeutung freizugeben und damit international Kritik ausgelöst.