Berlin (epd). Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat angesichts des Sonderberichts des Weltklimarats mehr Engagement der Regierung für den Klimaschutz zugesichert. "Klimaschutz ist eine Existenzfrage für uns Menschen", sagte sie am Donnerstag in einer Videoschalte bei einer Pressekonferenz in Berlin. Sie setze sich dafür ein, dass Deutschland und die Europäische Union einen starken Beitrag leisten, um den Planeten zu retten. Was im Moment getan werde, reiche nicht aus.
Schulze wies auf das Klimakabinett der Bundesregierung hin, dass am 20. September ein Maßnahmenpaket für den Klimaschutz vorstellen will. Sie habe bereits ein Klimaschutzgesetz vorgelegt, das die deutschen Klimaziele verbindlich machen solle. Diskutiert werde ferner auch über Förderprogramme und unterschiedliche Modelle für einen CO2-Preis.
Auf europäischer Ebene sei die anstehende Reform der Agrarförderung eine gute Gelegenheit, die richtigen Anreize für mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft zu setzen. Die Ministerin betonte, dass die Land- und Forstwirtschaft ein Opfer des Klimawandels sei, aber auch ein wichtiger Verursacher - und damit Teil der Lösung.
Der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Georg Schütte, sagte, die Folgen der Dürren im vergangenen und in diesem Jahr auch in Deutschland machten deutlich, dass moderne Technologien nötig seien, um nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen umzugehen. Langfristig brauche es weitere Anstrengungen der Wissenschaft, um beispielsweise dürreresistente Pflanzen zu züchten.
Der Weltklimarat der Vereinten Nationen hat in seinem in Genf veröffentlichten Sonderbericht "Klimawandel und Land" vor dramatischen Folgen der Erderwärmung für die Ernährungssicherheit gewarnt. Dürren, Hitzewellen, Sandstürme, starke Regenfälle und die Erosion von Böden schädigten und verkleinerten die landwirtschaftlichen Nutzflächen, hieß es.