Osnabrück (epd). Die Fridays-for-Future-Demos haben nach Einschätzung des Mobilitätsforschers Andreas Knie Folgen für den Flugverkehr. "Wir gehen davon aus, dass ab dem kommenden Sommer etwa ein Viertel weniger Billigflugangebote gebucht werden", sagte der Professor für Soziologie an der TU Berlin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag).
Die meisten Reisenden hätten ihre Flüge für den laufenden Sommer bereits im vergangenen Jahr gebucht, erläuterte er. "Das Bewusstsein, dass Fliegen jetzt nicht unbedingt klimafreundlich ist", habe jedoch erst seit Anfang des Jahres Dominanz gewonnen. Bereits jetzt zeigten sich bei Befragungen Änderungen im Verhalten, sagte der Mobilitätsforscher: "Mal eben schnell für 38 Euro nach Barcelona zu fliegen ist bei den Sensiblen bereits deutlich zurückgegangen."
Eine CO2-Bepreisung hält der Forscher für sinnvoll, zweifelt aber an einer umfassenden Lösung. "Das, was zurzeit diskutiert wird, ist nur Stückwerk", kritisierte Knie. Eigentlich hätte das Klimakabinett die Sommerpause nutzen müssen, um für den Herbst einen integrierten CO2-Reduktionsplan auszuarbeiten. "Wahrscheinlich würde dieser dann mit einer CO2-Bepreisung plus Kompensation enden. Aber ehrlich gesagt: Ich glaube nicht, dass sie es schaffen", sagte der Wissenschaftler der Zeitung.