Ein entsprechender Vertrag wurde Ende des Jahres unterschrieben und soll am Freitag (25. Januar) in der Kirche vorgestellt werden, sagte Priester Krastin Apostolov am Mittwoch dem epd. Das "Hamburger Abendblatt" hatte zuvor über die Umnutzung berichtet. In zweijährigen Verhandlungen hatten sich der evangelische Kirchenkreis, die Eilbeker Gemeinde, die Stadt und die orthodoxe Gemeinde "Die Heiligen Kyrill und Methodius" auf eine langfristige Nutzung der Osterkirche verständigt.
In Hamburg leben mehr als 10.000 bulgarische Staatsbürger. Das Einzugsgebiet der Gemeinde umfasst aber auch das nördliche Niedersachsen, Bremen und Schleswig-Holstein mit rund 40.000 Bulgaren. Der erste Gottesdienst soll in der neuen Kirche am 11. Mai gefeiert werden. Derzeit nutzt die Bulgarisch-Orthodoxe Gemeinde dafür die Kapelle am Friedhof Diebsteich. Zuvor war die 2007 gegründete Gemeinde in der evangelischen Bugenhagenkirche Barmbek untergekommen.
Bevor der erste orthodoxe Gottesdienst gefeiert werden kann, sind noch Sanierungsmaßnahmen fällig. So braucht die Kirche eine neue Heizung, die bis Ende März eingebaut sein soll. Da das Gotteshaus inzwischen im dritten Winter nicht ausreichend beheizt worden sei, habe sich an einigen Stellen Schimmel gebildet, sagte Priester Apostolov. Zu den mehr als zweistündigen Gottesdiensten kommen nach Angaben der Gemeinde zwischen 30 und 60 Besucher. Für ihre Liturgie wird sie in der Osterkirche noch Ikonen installieren.
Gebaut wurde das neugotische Gotteshaus von der evangelischen Hauptkirche St. Jacobi, die es als Kapelle für ihren Friedhof in Eilbek nutzte. Einweihung war im Jahre 1864. Der Friedhof war bereits 1848 angelegt worden, hatte nach der Eröffnung des Ohlsdorfer Friedhofes 1877 jedoch nur noch geringe Bedeutung. Nach der Entwidmung 1954 wurde das Gelände in einen Park umgewandelt. Der Name "Jacobipark" erinnert noch an die frühe Geschichte.
Im 2. Weltkrieg wurde die Osterkirche stark beschädigt und nach der Restaurierung 1962 wiedereröffnet. Seit 1964 nutzte die Eilbeker Osterkirchen-Gemeinde sie für ihre Gottesdienste. Das Kirchengrundstück gehört der Hansestadt Hamburg. Im Jahre 2005 schlossen sich die Eilbeker Gemeinden der Friedenskirche und der Osterkirche zusammen. Gottesdienste werden seit zwei Jahren nur noch in der benachbarten neugotischen Friedenskirche in der Papenstraße gefeiert. Darüber hinaus gibt es im Eilbektal noch die Versöhnungskirche mit einer eigenen Gemeinde.