Capernaum - Stadt der Hoffnung (Capharnaüm)

Capernaum - Stadt der Hoffnung (2018)
© Alamode Filmverleih
Auf den Spuren des jugendlichen Protagonisten kriecht die bewegliche Kamera in alle Winkel Beiruts.
Capernaum - Stadt der Hoffnung (Capharnaüm)
Die Evangelische Filmjury wählt Capernaum als Film des Monats Januar 2019
Auf den Spuren des jugendlichen Protagonisten kriecht die bewegliche Kamera in alle Winkel Beiruts. So entsteht das Bild einer überforderten Gesellschaft, eines Landes, das im Kreuzfeuer der internationalen Politik buchstäblich aufgerieben wird.
02.01.2019
Jury der Evangelischen Filmarbeit

Zain lebt mit seiner Familie in einem  Slum von Beirut. Eigentlich existiert er gar nicht: Er weiß nicht genau, wann er geboren wurde, hat keine Papiere und geht nicht zur Schule, sondern erledigt kleine Jobs. Seine Eltern sind bitterarm; sie halten sich und die Kinder über Wasser, indem sie Drogen ins Gefängnis schmuggeln. Als sie Zains elfjährige Schwester an einen sehr viel älteren Kleinhändler verheiraten – für ein paar Hühner – reißt der verzweifelte Junge aus. Auf einem Jahrmarkt lernt er die Äthiopierin Rahil kennen. Sie hat keinen legalen Aufenthaltsstatus im Libanon und ist allein mit ihrem Baby. Obwohl sie genug eigene Probleme hat, nimmt sie Zain in ihrer winzigen provisorischen Unterkunft auf. Während Rahil ihrer Arbeit als Putzkraft nachgeht, passt Zain auf den Kleinen auf. Von Rahil erfährt er zum ersten Mal so etwas wie Zuwendung. Und dann verschwindet die junge Frau.

 

Nadine Labakis mehrfach ausgezeichneter Film „Capernaum – Stadt der Hoffnung“ wäre als Sozialdrama unzureichend beschrieben. Schon die Rahmenhandlung, in der Zain vor Gericht Klage gegen seine Eltern führt – sie sollen keine Kinder mehr in die Welt setzen dürfen, weil sie sich nicht um die kümmern, die sie haben – gibt „Capernaum“ etwas Exemplarisches und Parabelhaftes. Die Geschichte selbst entfaltet sich als ein Crescendo des Elends, erschütternd und erschreckend in ihrer Ausweglosigkeit. Zain ist einfallsreich und zäh, ein kleiner Überlebenskünstler. Aber er hat keine Chance, wenn die Not so groß ist, dass selbst ein Kinderleben in Naturalien berechnet wird.

 

Auf den Spuren des jugendlichen Protagonisten kriecht die bewegliche Kamera in alle Winkel der Stadt, durch staubige Straßen, enge Behausungen und überfüllte Gefängnisse, über hektische Märkte und heruntergekommene Rummelplätze. So entsteht das Bild einer überforderten Gesellschaft, das Porträt eines Landes, das im Kreuzfeuer der internationalen Politik buchstäblich aufgerieben wird.

Dieses eingebettete Video wird von YouTube bereitgestellt.

Beim Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern von YouTube hergestellt.

Dabei wird YouTube mitgeteilt, welche Seiten Sie besuchen. Wenn Sie in Ihrem YouTube-Account eingeloggt sind, kann YouTube Ihr Surfverhalten Ihnen persönlich zuordnen. Dies verhindern Sie, indem Sie sich vorher aus Ihrem YouTube-Account ausloggen.

Wird ein YouTube-Video gestartet, setzt der Anbieter Cookies ein, die Hinweise über das Nutzer:innenverhalten sammeln.

Weitere Informationen zum Datenschutz bei YouTube finden Sie in der Datenschutzerklärung des Anbieters unter: https://policies.google.com/privacy

Video abspielen

 
 
Filmstart: 17. Januar 2019