Die Zahl der Visa zur Familienzusammenführung aus Hauptherkunftsländern verringerte sich 2018 deutlich, wie es am Samstag aus dem Auswärtigen Amt hieß. Sie nahm in den ersten drei Quartalen dieses Jahres von 10.475 über 7.962 auf 6.386 ab. Halte sich dieser Trend auch im vierten Quartal, hätten Familienangehörige aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, dem Iran, Eritrea und dem Jemen Ende 2018 insgesamt knapp 30.000 Visa erhalten. Im Vorjahr waren es der Statistik zufolge noch mehr als 54.000.
Auch bei den weltweit erteilten Visa für Familienzusammenführungen sind die Zahlen rückläufig, wie zuerst die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Samstag) berichtet hatte. Dort verringerten sich die Zahlen im ersten Quartal von 27.515 über 26.178 auf 25.487 im dritten Quartal. Im Vorjahr waren der Statistik zufolge noch knapp 118.000 Visa bewilligt worden.
Der seit März 2016 ausgesetzte und wieder neu eingeführte Familiennachzug zu Flüchtlingen mit nur zeitlich begrenztem Bleiberecht hingegen nimmt zu. Seit August gilt die Neuregelung für Flüchtlinge mit dem untergeordneten Schutz. Sie sieht ein Kontingent von 1.000 Plätzen pro Monat vor. Im August profitierten davon 42 Familienangehörige, im September 147, im Oktober 499 und im November 874. Die meisten Anträge bearbeiteten die Auslandsvertretungen im libanesischen Beirut, im irakischen Erbil und im türkischen Istanbul.