Inkota-Referentin Evelyn Bahn sagte, Produktsiegel wie Fairtrade hätten viel bewegt. Doch es reiche nicht, den garantierten Mindestpreis für eine Tonne Kakao, wie von Fairtrade angekündigt, ab Oktober 2019 von 2.000 auf 2.400 US-Dollar zu erhöhen. Inkota fordert mehr als 3.000 Dollar pro Tonne und setzt sich zusammen mit der kirchlichen Hilfsorganisation "Brot für die Welt" für gesetzliche Regelungen ein, die Schokoladenproduzenten verpflichten, Menschenrechte und Umweltstandards einzuhalten.
Die Mehrheit der Kakaobauern-Familien auf den Plantagen in Westafrika lebt nach Angaben der Menschenrechtler deutlich unter der Armutsgrenze. Eigentlich müsse sich ihr Einkommen verdoppeln, um auskömmlich arbeiten zu können, hieß es. Außerdem gebe es immer noch zu viel Kinderarbeit im herkömmlichen Kakao-Anbau Und gerade einmal fünf Prozent der weltweit vertriebenen Schokolade trägt Inkota zufolge das Siegel des fairen Handels.
Existenzsichernde Preise seien nur durchsetzbar, wenn die ganze Branche mitziehe, sagte Agyei und fügte hinzu: "Lebensmittel werden in Ghana immer teurer, aber der Preis, den wir für Kakao erhalten, wurde seit zwei Jahren nicht erhöht."
Die Projektkoordinatorin der Kakaobauernorganisation Send in Ghana, Sandra Kwabea Sarkwah (30), kritisierte überdies die Intransparenz der Kakaopolitik in ihrem Heimatland. "Derzeit haben die Kakaobauern keinen Einfluss auf das Preissystem. Sie müssen den Preis für Kakao akzeptieren - egal, ob sie damit überleben können oder nicht."