Improvisierte Minen fordern in Krisenregionen zunehmend Opfer

Entminer in Afhanistan
© Sanaullah Seaim/XinHua/dpa
Entminer suchen nach Landminen im Südosten von Afghanistan in Kandahar.
Improvisierte Minen fordern in Krisenregionen zunehmend Opfer
Mindestens 7.239 Menschen sind im vergangenen Jahr Opfer von Minen, Blindgängern und improvisierten Sprengsätze geworden.

Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten "Landminenmonitor 2018" der Hilfsorganisation Handicap International hervorgeht, wurden knapp 2.800 Menschen getötet und weitere gut 4.400 Personen verletzt. Während es im Jahr 2014 noch knapp 4.000 Opfer waren, hatte deren Zahl 2016 mit rund 9.400 den höchsten Stand seit der Jahrhundertwende erreicht, wie es weiter hieß.

Vor allem improvisierte Minen werden laut Erhebung zunehmend zum Problem: So seien dadurch mehr als 2.700 Menschen getötet oder verletzt worden - die höchste Zahl seit dem ersten Bericht des "Landminenmonitors" im Jahr 2000. Opfer von improvisierten Minen sowie von Blindgängern (2.038) machten zusammen zwei Drittel aller Opfer aus. Die meisten Betroffenen habe es in Afghanistan gegeben, gefolgt von Syrien, der Ukraine und dem Irak. Insgesamt seien Opfer in 53 Staaten und Gebieten auf der ganzen Welt verzeichnet worden.



Dem Bericht zufolge handelt es sich bei den Getöteten und Verletzten überwiegend um Zivilpersonen (87 Prozent), davon fast die Hälfte Kinder. Die Organisation geht von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus.

Der "Landminenmonitor" analysiert die Umsetzung des Ottawa-Vertrags gegen Antipersonenminen von 1997. Dieses Abkommen verbietet Einsatz, Produktion, Transfer und Lagerung von Antipersonenminen. Vom 26. bis 30. November treffen sich die Vertragsstaaten des Ottawa-Vertrags in Genf. Handicap International setzt sich für Behinderte und andere besonders schutzbedürftige Menschen ein.