Papst kritisiert Politik: Instrumentalisierung von Angst

Papst kritisiert Politik: Instrumentalisierung von Angst
Papst Franziskus hat die Instrumentalisierung von Ängsten durch Politiker angeprangert. Für überwunden gehaltenes Misstrauen, Verachtung bis hin zu Hass gegenüber Angehörigen anderer Ethnien, Nationen oder Religionen verbreiteten sich heute erneut, beklagte er am Donnerstag im Vatikan.

Politiker fielen der Versuchung anheim, Ängste zu instrumentalisieren und aus kurzsichtigen Wahlkampfinteressen heraus illusorische Versprechen zu machen. Wieder erstarkte Ängste führten zu Intoleranz, Diskriminierung und Ausgrenzung, sagte der Papst bei einer Audienz für Teilnehmer einer Antirassismus-Konferenz im Vatikan. Die damit einhergehende Verletzung von Grundrechten gehe bis hin zu Bedrohungen der körperlichen Unversehrtheit, sagte er unter Anspielung auf Übergriffe auf fremdländisch aussehende Menschen.

Das Ausmaß des neuen Rassismus darf nach den Worten des Papstes niemanden unberührt lassen. Kirchen und Religionen seien im Besonderen aufgerufen, für die Achtung der Würde eines jeden Menschen zu werben.



Kirchenvertreter sowie Repräsentanten anderer Religionen und UN-Organisationen kamen bei der dreitägigen Konferenz zum Thema "Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Populismus im Kontext weltweiter Migration" bis Donnerstag im Vatikan zusammen. Die Vatikanbehörde für Entwicklung, Menschenrechte und Migration hatte sie gemeinsam mit dem Weltkirchenrat in Genf organisiert, dem der Heilige Stuhl nicht angehört.