Rühl arbeitet seit 1988 als freie Korrespondentin schwerpunktmäßig zu Afrika für verschiedene Hörfunksender, überregionale Zeitungen und den Evangelischen Pressedienst (epd). Die Verleihung des Medienpreises der EKD findet am 16. Oktober in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk in München statt.
"Bettina Rühl sucht in ihren Hörfunkfeatures mit Empathie die Nähe zu den Menschen", heißt es in der Begründung der Jury. "Sie geht mit ihnen durch ihre abgebrannten Dörfer im Kongo, macht Stimmen hörbar von Müttern, einfachen Soldaten, ehemaligen Rebellen und Kindern, die sonst kaum wahrgenommen werden." In ihren Berichten und Hintergrundsendungen schildere Rühl, was die großen politischen Prozesse und Umbrüche in Afrika für den Alltag der Menschen bedeuten. "Sie analysiert scharf und zeichnet differenzierte Bilder, die frei von Pathos und Klischees das Leben in Afrika erfahrbar machen." Sie erinnere im Radio unermüdlich an den "vergessenen Kontinent" und helfe, das meist ziemlich vage Bild von Afrika zu konturieren und zu korrigieren, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Der Robert Geisendörfer Preis wird seit 1983 alljährlich im Gedenken an den christlichen Publizisten Robert Geisendörfer (1910-1976) verliehen. Ausgezeichnet werden Hörfunk- und Fernsehsendungen aus allen Programmsparten, die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zur gegenseitigen Achtung der Geschlechter beitragen. Mit dem Sonderpreis wird darüber hinaus eine exemplarische publizistische oder künstlerische Leistung gewürdigt.
Die Geschäftsführung des Preises liegt beim Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main. Das GEP ist die zentrale Medieneinrichtung der EKD, ihrer Landeskirchen und Werke sowie der evangelischen Freikirchen. Zum GEP gehört unter anderem die Zentralredaktion des epd.