Evangelische Kirchen müssten Orte des offenen Gesprächs ohne Hetze und Hass bleiben, betonte der Bischof, der auch Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) ist, laut Redemanuskript. Er sprach beim Jubiläum zum 175-jährigen Bestehen des Gustav-Adolf-Werks in Württemberg.
Bünker erinnerte an die Studie "Die Kirche Jesu Christi" aus dem Jahr 1994, die sich für protestantisches Engagement in einem offenen und pluralistischen Europa ausspricht. Pluralität werde heute auf dem Kontinent aber zunehmend als Bedrohung empfunden, etwa von Rechtspopulisten. Von den rund 500 Millionen Europäern sei jeder Zehnte evangelisch. Protestanten könnten zu Brückenbauern werden, da die evangelischen Kirchen selbst unter dem Leitbild einer "Einheit in versöhnter Verschiedenheit" lebten.
Das 1843 gegründete Gustav-Adolf-Werk in Württemberg unterstützt evangelische Minderheiten im Ausland. Zurzeit sind es 49 Partnerkirchen in 35 Ländern. Das Jahresbudget liegt bei 600.000 Euro, davon stammen 500.000 aus Spenden. Vorsitzende ist seit 2002 die Ulmer Regionalbischöfin Gabriele Wulz, die seit 2016 auch das Gustav-Adolf-Werk Deutschland leitet.