Adventsfreude für alle: Das dachte sich Patrick Fischer (33) aus Hamburg und bastelte in diesem Jahr nicht nur seiner Frau einen Adventskalender, sondern auch Familienhund Mali. Die Mischlingsdame bekommt nun jeden Tag ein Tütchen mit der passenden Zahl drauf, das sie auspacken darf. Hat sie das Papier erfolgreich zerlegt, verspeist sie zufrieden den herausgepuhlten Hundedrops. Und damit ist sie nicht allein: Adventskalender für Hunde liegen voll im Trend.
Auf der Online-Videoplattform Youtube finden Hundefans zahlreiche Anleitungen zum Selberbasteln. Wem das zu aufwendig ist, kann einen Kalender in Auftrag geben. Zum Beispiel bei "Futterneid" in Winterhude. Inhaberin Levke Müller befüllt 24 Papiertütchen nach Kundenwunsch - etwa mit handgebackenen Keksen in Weihnachtsmannform oder mit speziellen Hundepralinen. Auch Allergien der Vierbeiner werden berücksichtigt.
Bei den Kosten sind nach oben keine Grenzen gesetzt
Die kleinste Adventskalender-Variante kostet bei Levke Müller um die 15 Euro. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. 20 Kalender hat sie in diesem Jahr gepackt. "Mehr ging nicht", sagt sie. Die Nachfrage sei deutlich größer gewesen. Im kommenden Jahr wird sie ihre Kunden bitten, vorzubestellen.
Wie viele Adventskalender für Hunde jährlich beim "Futterhaus" über den Ladentisch gehen, möchte das Unternehmen nicht sagen. Die Nachfrage nehme aber kontinuierlich zu - übrigens auch bei Adventskalendern für Katzen, heißt es aus der Pressestelle.
Holger Sauerzweig-Strey, der Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes in Schleswig-Holstein, hat seinen vier Katzen bislang noch keinen Adventskalender gebastelt: "Der Trend ist mir neu." Seit zehn Jahren beobachtet er aber, dass Haustiere immer mehr zu sozialen Partnern werden und zu Weihnachten mit Spielzeug oder gutem Essen beschenkt werden. "Die Menschen bedanken sich auf diese Weise bei ihrem Hund und ihrer Katze für ihre Treue", sagt Sauerzweig-Strey.
Diese Entwicklung findet der Tierschützer in Ordnung. Traditionsgemäß beschere seine Frau die Familien-Katzen zu Weihnachten auch mit einer besonderen Leckerei. Sauerzweig-Strey warnt aber vor Völlerei. "Nicht nur Menschen bekommen Keksringe, sondern auch Tiere."