Hungersnöte drohen demnach im Jemen und in Somalia. Im Südsudan wurde bereits die Schwelle zur Hungersnot überschritten. Insgesamt sind mehr als 21,5 Millionen Menschen betroffen, etwa so viel wie Bayern und Baden-Württemberg leben.
"Wir stehen an einem kritischen Punkt in der Geschichte", sagte O'Brien nach einer Reise in die betroffenen Länder. "Bereits seit Jahresbeginn kämpfen wir mit der schwersten humanitären Krise seit der Gründung der Vereinten Nationen." Ohne den gemeinsamen Einsatz der internationalen Gemeinschaft drohten rund um das Horn von Afrika Hungersnöte, massive Flüchtlingsbewegungen und Rückschläge bei jüngsten Erfolgen der Wirtschaftsentwicklung.
Nur mit dem nötigen politischen Willen könne das Leiden der Menschen beendet werden, erklärte O'Brien. Im Südsudan sind durch den Bürgerkrieg 7,5 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen, im Jemen etwa zwölf Millionen. In Somalia ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung betroffen. Auslöser für die Hungerkrisen sind vor allem Bürgerkriege und Konflikte sowie Dürre infolge des Klimawandels und ausbleibender Regenzeiten.