Frau Bröder, Sie sind ein Jahr lang als Miss Germany durch die Welt getourt. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Lena Bröder: Ich hatte ja schon einige Jahre an Miss-Wahlen teilgenommen, deshalb war ich sehr gut vorbereitet. Die Erfahrungen in dem Jahr waren toll, ich bin überall herzlich empfangen worden. Das war sehr berührend.
Sie haben in der Öffentlichkeit über Ihren Glauben gesprochen, im Sommer auch ein Buch zu diesem Thema geschrieben ("Das Schöne in mir. Mit Glaube zum Erfolg"). Auf welche Reaktionen sind Sie gestoßen?
Bröder: Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen bekommen. Bei Veranstaltungen haben mich immer wieder Leute darauf angesprochen. Viele haben mir erzählt, dass sie selbst gläubig sind - gerade auch Menschen, bei denen man das nicht erwartet hätte. Das war überraschend. Aber viele stehen heutzutage in der Öffentlichkeit nicht mehr zu ihrem Glauben. Warum das so ist, kann ich mir nicht erklären. In meiner Schulzeit war das noch ganz anders, da war das ganz normal. Aber mittlerweile ist es mit dem Glauben wie mit den Miss-Wahlen: Wenn man davon erzählt, trifft man auf unglaublich viele Klischees. Der Glaube hat vermeintlich nichts mit der Lebenswelt von jungen Menschen zu tun und ist nur was für Alte. Ich wollte zeigen, dass Religion nichts Verstaubtes ist und mit gutem Beispiel vorangehen.
Bald unterrichten Sie wieder - haben Sie in dem Jahr als Miss eine Erfahrung gemacht, die Sie an Ihre Schüler weitergeben wollen?
Bröder: Ich habe mitgenommen, dass man sich nie verbiegen sollte, nur weil es anderen gefällt. Man sollte sich immer selbst treu bleiben. Der Glaube war in dem Jahr als Miss Germany mein unsichtbarer Begleiter, ich habe ihn manchmal sehr und manchmal weniger deutlich gespürt. Er war mein Fundament. Durch den Glauben bin ich am Boden geblieben. Am 1. März setze ich nun mein Referendariat fort. Ich habe mir aber auch andere Türen geöffnet: Ich überlege, mir ein zweites Standbein als Moderatorin aufzubauen.