4.12., ARD, 17.30 Uhr: "Gott und die Welt: Jesus, Maria und Pulcinella"
In der Adventszeit wälzen sich Massen durch Via San Gregoria Armeno in Neapel, die Altstadtgasse der Krippenbauer. Sie ist das Mekka der Neapolitaner, denen ihre Weihnachtskrippe heiliger ist als alle Heiligen zusammen. Marco Ferrigno ist der ungekrönte König der Krippenbauer. Kurz vor Weihnachten ist sein Geschäft überfüllt. Die Kunden reißen ihm seine Krippen und Krippenfiguren förmlich aus den Händen: Jesus, Maria und Josef, die Schäfer, die Heiligen Drei Könige. Seine größten Kassenschlager aber sind Figuren von Film-, Fernseh- und Fußballstars: Maradona, Sophia Loren, Pavarotti und natürlich Pulcinella. Der Harlekin ist das Symbol Neapels. Schon Marcos Vater und Großvater waren Krippenbauer. Kein echter Neapolitaner würde zögern, seinen letzten Cent für eine von Marco Ferrignos Figuren hinzulegen: ein liebliches Jesuskind in der Krippe, eine Madonna im leuchtenden Seidenkleid oder eine der vielen anderen Figuren, wie sie seit Jahrhunderten in filigraner Handarbeit hergestellt werden. Filmemacher Uri Schneider ist Neapel seit Jahren verfallen. In "Jesus, Maria und Pulcinella" begleitet er Marco und sein Team durch die letzten Tagen vor Weihnachten und stellt dabei fest, dass die "Presepi", wie die Neapolitaner ihre Krippen nennen, so sehr zu der Stadt am Mittelmeer gehören wie Pizza und Amore.
4.12., MDR Fernsehen, 23.50 Uhr: "Weiche, Satan! Teufelsaustreibungen in Polen"
Ein Mädchen wirft sich immer wieder auf die Erde und windet sich wie eine Schlange. Priester mit Rosenkränzen und Kruzifixen halten sie fest und drücken sie zu Boden. Ein alter Pfarrer schreit rituelle Beschwörungen. Agnieszka ist 19 Jahre alt. Sie erlebt eine Teufelsaustreibung, weil eine ihrer Lehrerinnen in ihrer pubertären Rebellion ein Werk Satans sah. Die tragische Geschichte Agnieszkas ist kein Einzelfall. Die junge Frau ist nur eine von vielen tausend Menschen in Polen, die sich jedes Jahr einem Ritual aus dem tiefsten Mittelalter unterziehen. Die polnische Gesellschaft ist stark von religiösen Überzeugungen durchdrungen und solche "Befreiungs-Rituale" gewinnen sogar noch an Boden. Der Film erzählt die Geschichten der Opfer des religiösen Wahns und versucht mit Experten zu erklären, welche Macht die Kirche über die Menschen hat und warum dieses fast schon vergessene Ritual zurückgekehrt ist.
4.12., Kika, 14.10 Uhr: "Schnitzeljagd - Mit Christus um die Welt"
Der Titel ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn die Schnitzeljagd führt Kika-Moderator Bernhard "Ben" Blümel von Brasilien aus nach Afrika, Italien und schließlich nach Israel, dorthin also, wo für das Christentum alles begann. Im Unterschied zu den bisherigen "Schnitzeljagd"-Staffeln Reihen ist Ben diesmal jedoch nicht allein unterwegs, und diese Entscheidung war die beste seit Erfindung der Reihe: Die Suche wird nun als Wettstreit inszeniert. Die junge Schauspielerin Amy Mußul stellt mit ihrer jugendlichen Frische eine reizvolle Ergänzung zu Blümel dar, und auch der Wettbewerbsfaktor tut den vier Folgen, die der Kika sonntags um 14.10 Uhr ausstrahlt, ausgesprochen gut, weil der Wechsel zwischen den beiden Erzählebenen für mehr Dynamik sorgt: Ben und Amy sollen das Geheimnis des Christentums zu ergründen. Wie die bisherigen Schnitzeljagden ist auch "Mit Christus um die Welt" ungeheuer lehrreich. Gerade die kurzen Erklärstücke bergen einen Informationsschatz, der auch für Erwachsene hochinteressant ist; selbst wenn der Versuch, die Reformation in einer guten Minute zu erklären, eine echte Herausforderung darstellt. Andererseits sollen die vier Filme die Vielfalt des Christentums verdeutlichen, und das gelingt Christian Heynen (Buch und Regie) erstaunlich gut, weil sich Ben und Amy glaubhaft auf die verschiedenen Stationen ihrer Tour einlassen. Und die haben es in der Tat in sich. Amy zum Beispiel begleitet einen Franziskaner in jenen Bereich einer Favela in Rio, in dem die Ärmsten der Armen leben. Zuvor war sie in Rom unterwegs, später wird sie Novizin in einem orthodoxen Nonnenkloster in Rumänien, in Sao Paulo mischt sie sich unter die 350.000 Teilnehmer des "Marcha para Jesus", einer Art Love Parade für Gläubige. Schon allein diese Kontraste sorgen für großen Abwechslungsreichtum, von den imposanten Bildern und den interessanten Gesprächspartnern ganz zu schweigen.
5.12., ARD, 23.30 Uhr: "Wir Sklavenhalter"
Die Zustände in asiatischen Textilfabriken, auf den Kakao- und Kaffeeplantagen oder in den Käfigen von Shrimp-Fischern im Pazifik sind auch hierzulande inzwischen bekannt. Aber Sklaverei direkt vor unserer Haustür? Gibt es das? Und wenn ja: Profitieren wir etwa alle davon? Joanna Michna hat sich für ihren Film auf die Suche nach Menschen gemacht, die in Deutschland wie Sklaven behandelt werden. Sie trifft Schlachtarbeiter, Pflegekräfte privater Haushalte, Frauen, die nach Deutschland verkauft und prostituiert wurden, und Flüchtlinge, die in Gefahr sind, Deutschlands nächste Schattenarbeiter zu werden. Sie beschreibt die Grenze zwischen schlecht bezahlten Jobs, Menschenhandel und moderner Sklaverei. Weltweit leiden nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation 20,9 Millionen Menschen unter Zwangsarbeit. Dazu kommen laut Hilfsorganisationen mehr als 100 Millionen Menschen, die in sklavenähnlichen Verhältnissen leben. Allein in Deutschland sind laut Europarat 500.000 Menschen von Zwangsarbeit betroffen. Der Film beschreibt, wie das System der Ausbeutung funktioniert und wie sehr wir alle davon profitieren.
5.12., Arte, 20.15 Uhr: "Lauf Junge lauf"
Meistens soll der Hinweis "Nach einer wahren Geschichte" die Empathie erhöhen. In diesem Fall hat die Mitteilung noch einen anderen Grund: Die Ereignisse, von denen der israelische Jugendbuchautor Uri Orlev in seinem weltweiten Bestseller "Lauf, Junge, lauf" berichtet, sind derart abenteuerlich, dass ein Drehbuch höchstwahrscheinlich umgehend das Prädikat "völlig unglaubwürdig" erhalten würde. Und doch ist alles wahr, was Orlev schildert, denn sein Buch und somit auch das Drehbuch von Heinrich Hadding basieren auf den Erinnerungen des mittlerweile rund achtzig Jahre alten Yoram Fridman. Pepe Danquart hat aus den Erlebnissen ein großes Drama gemacht: Im Sommer 1942 gelingt dem achtjährigen jüdischen Srulik (gespielt von den Zwillingen Andrzej und Kamil Tkacz) die Flucht aus dem Warschauer Ghetto. Fortan muss er sich allein durchschlagen, immer wieder auf der Flucht vor deutschen Soldaten, ständig auf der Hut vor seinen Landsleuten, die ihn für eine Belohnung an die Besatzer ausliefern könnten. Doch er findet auch barmherzige Seelen, die sich seiner annehmen; eine Bäuerin gewährt ihm Unterschlupf und bringt ihm bei, sich wie ein kleiner Katholik zu benehmen. Vordergründig ist "Lauf Junge lauf" ein Abenteuerfilm mit einem sympathischen kleinen Helden, den man umgehend ins Herz schließt, zumal er ausgesprochen pfiffig ist. Aber auch in den vermeintlich idyllischen Szenen sorgt Danquarts Inszenierung dafür, dass man nie vergisst, was auf dem Spiel steht. Endgültig zu einem großen Film wird "Lauf Junge lauf" auch durch die Bildgestaltung, die große sinfonische Kinomusik sowie durch das dramaturgische Konzept. Ein Meisterwerk.
5.12., Arte, 22.00 Uhr: "Circles"
Bosnienkrieg, 1993: Ein Soldat versucht, einen muslimischen Kioskbesitzer vor der Gewalt dreier anderer Soldaten zu schützen; daraufhin prügeln sie ihn zu Tode. Zwölf Jahre später treffen einige Beteiligte und Betroffene in verschiedenen Konstellationen wieder aufeinander. In einem subtil konstruierten Personengeflecht beschreibt Srdan Golubovic, wie sich menschliche Schicksale in Kreisen bewegen: "Circles" dreht sich um die Frage, wie die Menschen mit den Ereignissen der Vergangenheit umgehen: Werden sie Rache üben oder können sie den Mördern vergeben? Bereits der erste Spielfilm des serbischen Regisseurs wurde auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt ("Absolut 100", 2001). Sein zweiter Spielfilm "Klopka - Die Falle" beschäftigte sich ebenfalls mit den Fragen von Schuld, Sühne und Vergebung. "Circles" ist inspiriert von Geschehnissen, die sich 1993 in Trebinje ereigneten: Der serbische Soldat Srdan Aleksic verteidigte einen muslimischen Zivilisten vor seinen betrunkenen Kameraden und wurde dabei getötet.
6.12., ARD, 22.45 Uhr: "#Beckmann: Gutes tun und helfen, aber wie?"
Tilmann P. Gangloff, Diplom-Journalist und regelmäßiges Mitglied der Jury für den Grimme-Preis, schreibt freiberuflich unter anderem für das Portal evangelisch.de täglich TV-Tipps und setzt sich auch für "epd medien" mit dem Fernsehen auseinander. Auszeichnung: 2023 Bert-Donnepp-Preis - Deutscher Preis für Medienpublizistik (des Vereins der Freunde des Adolf-Grimme-Preises).
6.12., ZDF, 20.15 Uhr: "ZDFzeit: Mehr Ausländer, mehr Kriminalität?"
Die Mehrheit der Deutschen fürchtet sich laut Umfragen vor dem starken Zuzug von Flüchtlingen - und steigender Kriminalität. Aber erhöhen die Flüchtlinge tatsächlich die Kriminalität in Deutschland? Sexuelle Übergriffe, Raub und immer mehr Einbrüche haben dazu geführt, dass viele Menschen glauben: Die Täter sind besonders häufig Ausländer. Aber was ist Fakt und was gefühltes Wissen? Begehen Ausländer tatsächlich mehr Straftaten? Hat sich die Sicherheitslage in Deutschland verschlechtert? Nehmen Übergriffe auf Frauen zu? Manche Statistik gibt den Ängsten Auftrieb: Im letzten Jahr ermittelte die Polizei gegen fast fünfmal so viele Flüchtlinge wie 2008. Allerdings leben heute auch mehr als zehnmal so viele Flüchtlinge im Land. Und: Die meisten tatverdächtigen Asylbewerber weist bis heute die Statistik aus dem Jahre 1993 auf. "ZDFzeit" untersucht auch die sexuellen Übergriffe der Silvesternacht 2015 und prüft, ob offizielle Stellen die Herkunft der Täter vorsätzlich verschleiern wollten. Die Dokumentation führt zu kriminellen "Hotspots" in Deutschland, wo ausländische Clans den Drogenhandel kontrollieren, Schutzgeld erpressen oder Einbrüche organisieren. Polizeibeamte berichten von verunsicherten Anwohnern und immer dreister auftretenden Clanmitgliedern. In den letzten Jahrzehnten haben die Banden kriminelle Netzwerke aufgebaut. Viele Mitglieder sind Anfang der 1990er Jahre als Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive ins Land gekommen. Manche Menschen wollen sich nicht mehr auf den Schutz der Polizei nicht mehr verlassen. In Deutschland formieren sich wieder sogenannte Bürgerwehren. "ZDFzeit" hat getestet, wie Passanten in der Fußgängerzone reagieren, wenn man sie für eine solche Bürgerwehr anwerben will.
7.12., WDR Fernsehen, 22.10 Uhr: "die story: Der Traum von Sicherheit"
Fast 70 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland sind Männer. Immer wieder ist zu hören, man solle erst einmal hilflosen Frauen und Kindern helfen, statt den vielen jungen Männern. Aber schützen wir überhaupt Frauen und Kinder, die es hierher schaffen? Und warum kommen so wenige Frauen in Deutschland an? Was ist anders für Frauen auf der Flucht? Naima El Moussaoui und Lukas Roegler haben Flüchtlingsunterkünfte im ganzen Land besucht. Sie trafen Frauen, die zwar in Deutschland angekommen sind, sich aber immer noch nicht sicher fühlen: weil deutsche Heimleitungen, so scheint es, wissentlich die Sicherheit von Frauen und Kindern aufs Spiel setzen. In den großen Flüchtlingslagern in Jordanien erlebten die Autoren, dass sich physische und sexuelle Gewalt wie ein roter Faden durch die Flüchtlingserlebnisse von Frauen zieht. Sie begegneten mutigen Zeuginnen, die von unmenschlichen Übergriffen in syrischen Gefängnissen berichteten. Frauen, die nach ihrer Flucht ihre minderjährigen Töchter an reiche Golf-Araber verheiraten mussten, um zu überleben. Und Frauen, denen der Weg nach Europa versperrt ist. Macht sich die deutsche Asylpolitik am Schicksal dieser Frauen mit schuldig? Welche Möglichkeiten gibt es, diesen Frauen zu helfen? Der Film schaut auf das Thema Flucht ausschließlich aus der Perspektive von Frauen, die fast überall durch das System fallen, die aber nicht länger schweigen wollen. Durch ihre persönlichen Geschichten wollen sie anderen Frauen Mut machen, und sie wollen Aufmerksamkeit auf ihre spezielle Situation hier in Deutschland lenken.
7.12., SWR Fernsehen, 23.30 Uhr: "Erstaufnahme II"
In Meßstetten, einer Kleinstadt auf der Schwäbischen Alb mit 5.000 Einwohnern, wird eine Landeserstaufnahmestelle für 1.000 Flüchtlinge eingerichtet; nach Karlsruhe die zweite des Landes Baden-Württemberg überhaupt. Die Haltung der Meßstetter gegenüber der geplanten Flüchtlingsunterkunft ist gespalten. Während einige besorgt sind, ob die innere Sicherheit aufrecht erhalten werden kann, engagieren sich etwa 100 Meßstetter ehrenamtlich. Allerdings wird die geplante Bewohnerzahl im Heim bald deutlich überschritten. "Erstaufnahme II" von Pablo Ben Yakov und Marc Eberhardt zeigt eine Gemeinde, die vor der womöglich größten Herausforderung ihrer bisherigen Geschichte steht. Der Film ist das Porträt einer deutschen Kleinstadt, die eine große Veränderung durchläuft und mit den dadurch entstehenden Konflikten fertig werden muss. Die Langzeitbeobachtung dokumentiert die Bemühungen, diese Herausforderung zu bewältigen. Meßstetten könnte das Musterbeispiel deutscher Integrationspolitik und meist ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit werden, aber das Potential zum Scheitern liegt in der Luft.
8.12., WDR Fernsehen, 22.40 Uhr: "Menschen hautnah: Bergtour in den Tod"
Harriet Kloss und Markus Thöß zeigen anhand dramatischer Originalaufnahmen aus den Bergen und intensiven Interviews, wie zwei Traumtouren mit einem Mal zu einem Alptraum werden: Mario, ein Outdoorladen-Besitzer aus Berlin, will ganz normale Menschen aus der Großstadt auf einen über 8.000 Meter hohen Berg in Pakistan bringen. Begleitet von einem Radiosender werden zehn Bewerber ausgewählt, darunter auch Sozialarbeiterin Dana, die noch nie in ihrem Leben auf einem so hohen Berg gestanden hat. Nach sorgfältiger Vorbereitung startet das Team mit Dana als einziger Frau im Juni 2013 nach Pakistan. Ausgerechnete Dana schafft es als Einzige, mit Mario auf über 7.000 Meter zu kommen. Doch dann rutscht sie auf einer Brücke aus und stürzt in einen eiskalten Gebirgsbach. Sie kann sich nicht festhalten und gerät in eine Eisspalte. Die Tour, die als Werbung für den Bergsport gedacht war, wird zur tödlichen Tragödie. Der zweite Strang dieses Films über den eigenen Kampf ums Überleben und den Umgang mit Schuldgefühlen und Verantwortung beschreibt eine Tour nach Alaska; auch dieser Trip wird für eine Frau zu einer Reise ohne Wiederkehr. In beiden Fällen sind die Bergsteiger nicht nur mit dem Tod der Kameradin konfrontiert, sondern auch mit dem Schock und der Trauer der Familien der Verstorbenen. Ein Film über den Kampf ums Überleben und den Umgang mit Schuldgefühlen und Verantwortung.
8.12., NDR Fernsehen, 23.30 Uhr: "Blaubeerblau"
Wenn sich Filme mit Themen von gesellschaftlicher Relevanz beschäftigen, folgen sie immer dem selben Muster, ganz gleich, ob es um das Leben mit Behinderung, das Alter oder den Tod geht: Zentrale Figuren der Handlung sind selten die Betroffenen, sondern Menschen in der Blüte ihres Daseins, die erstaunt und betroffen einen völlig neue Welt kennen lernen. Diese Welt funktioniert nach anderen Regeln, und weil die Zaungäste mehr und mehr zu teilnehmenden Beobachtern werden, machen sie eine Wandlung durch. Ursächlicher Grund für dieses Strickmuster ist naturgemäß die Tatsache, dass sich die überwältigende Mehrheit der Zuschauer lieber mit gesunden jungen Menschen identifiziert als mit Alten und Kranken. Selten vollzieht sich der Sinneswandel allerdings so radikal wie bei Fritjof, dem Antihelden dieses sensibel erzählten und einfühlsam umgesetzten Films von Grimme-Preisträgerin Beate Langmaack (Buch) und dem vielfach ausgezeichneten Rainer Kaufmann (Regie). Mindestens ebenso viel Lob gebührt Devid Striesow, der Fritjof mit Unschuldsmiene als beinahe weltfremden Toren verkörpert: Der Architekt bekommt den Auftrag, die Räumlichkeiten in einem Hospiz auszumessen. Als er erfährt, welche Art Einrichtung sich hinter dem Begriff verbirgt, weigert er sich zunächst, führt den Auftrag dann aber doch aus; wenn auch mit großen Berührungsängsten. Im Hospiz trifft er auf Hannes (Stipe Erceg), einen früheren Mitschüler. Das Wiedersehen mit dem Sterbenden, der einst die besten Partys schmiss, während Fritjof schon immer das Mauerblümchen war, nimmt dem Architekten die Befangenheit im Umgang mit dem Tod.