Genf (epd). Noch nie sei die Zahl in den ersten zehn Monaten eines Jahres so hoch gewesen wie 2016, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf mit. Auch bis zum Jahresende dürfte ein neuer trauriger Rekord erreicht werden.
Route nach Italien sehr gefährlich
Die hohe Todeszahl erklärt das Hilfswerk mit verschiedenen Ursachen. So sei die in diesem Jahr sehr oft benutzte Route von Nordafrika nach Italien sehr gefährlich, Schlepper benutzten immer schlechtere Boote und starteten die Reise auch bei widrigem Wetter. Zudem organisierten die Schleuser häufig Überfahrten mit Tausenden Menschen an Bord. Bei einem Kentern der Boote seien die Rettungsversuche wegen der vielen Opfer nicht sehr erfolgreich.
Den Angaben nach erreichten im laufenden Jahr 328.000 Menschen die Küsten Europas. Im gesamten Jahr 2015 überlebten mindestens 3.770 Menschen die Überfahrt nicht, während über eine Million Menschen in Europa an Land gingen. Die Flüchtlinge und Migranten stammen aus Konfliktländern wie Syrien und dem Irak oder aus sehr armen Staaten, meistens in Afrika.