Essen (epd). "Die EU ist aufgefordert, einen koordinierten Hilfseinsatz vorzubereiten", sagte Gerd Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). "Die neue Flüchtlingswelle aus Mossul mit verzweifelten Menschen stellt die internationalen Hilfsorganisationen vor eine ihrer größten Herausforderungen."
Zugleich kündigte Müller an, dass sein Ministerium alle zur Verfügung stehenden Kräfte auf die Hilfe für Mossul konzentrieren werde. Eine humanitäre Katastrophe müsse verhindert werden. "Es geht jetzt darum, für die Menschen medizinische Versorgung, Nahrung und ein Dach über dem Kopf bereitzuhalten", sagte der Minister.
UN warnen vor Massenflucht
Die irakischen Streitkräfte hatten mit Unterstützung kurdischer Milizen und einer US-geführten Anti-Terror-Allianz in der Nacht zum Montag eine Offensive auf Mossul begonnen, um die Stadt von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu befreien. Nach Angaben aus UN-Kreisen könnte die Militäroffensive Wochen oder Monate dauern. Mossul ist seit Juni 2014 vom IS besetzt.
Das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) warnte am Dienstag vor einem Massenexodus aus der Stadt. Die Rückeroberung Mossuls durch die irakische Armee könnte plötzlich rund eine Million Menschen in die Flucht zwingen, sagte ein Sprecher.