Dresden (epd). Die vier Kommissionsmitglieder unter der Leitung des früheren Richters am Bundesverfassungsgericht, Herbert Landau, sollen noch im Oktober die Arbeit aufnehmen. Die Ergebnisse werden in einem Bericht an die Landesregierung festgehalten.
Der 22 Jahre alte Al-Bakr war in der Nacht zum 10. Oktober in Leipzig festgenommen worden, nachdem er der sächsischen Polizei drei Tage vorher in Chemnitz entkommen war. Nach Erkenntnissen der Behörden soll der Syrer einen Sprengstoffanschlag vorbereitet haben. Am vergangenen Mittwoch erhängte sich Al-Bakr in einer Zelle der Justizvollzugsanstalt Leipzig. Zuvor war er als nicht suizidgefährdet eingestuft worden.
Drei Fachleute unterstützen Kommission
Tillich sagte am Dienstag, er erwarte von der Kommission auch konkrete Empfehlungen für die künftige Arbeit der sächsischen Behörden. Der CDU-Politiker warf die Frage auf, ob die geltenden "Maßstäbe in der Justiz" der aktuellen Lage noch gerecht würden. Es müsse geprüft werden, ob nicht auch Gesetze oder Vorschriften angepasst werden sollten, erklärte Tillich. Das Gremium soll auch die Zusammenarbeit mit Bundesbehörden untersuchen.
Der Kommission mit dem Namen "Polizeiliche Ermittlungsarbeit und Strafvollzug bei terroristischen Selbstmordattentätern am Fall Al-Bakr" gehören neben Landau drei Fachleute an: die Psychologin und frühere Leiterin der Justizvollzugsanstalt Celle, Katharina Bennefeld-Kersten, der ehemalige Verfassungsschutzpräsident Heinz Fromm und Jürgen Jakobs, der Inspekteur der Polizei in Brandenburg war und der sächsischen "Fachkommission Polizei 2020" angehörte. Die Kommission erhält Unterstützung durch eine eigenen Geschäftsstelle.