Berlin (epd). Am Montag wurde bereits ein UN-Hilfskonvoi nordwestlich von Aleppo angegriffen. Die Bundesregierung bezeichnete die Angriffe als "Kriegsverbrechen" und drang auf eine Wiederherstellung der Waffenruhe.
Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer unterstrich am Mittwoch in Berlin die Bedeutung einer politischen Lösung des Konflikts. Eine militärische Lösung werde es nicht geben. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe Angriff vom Montag scharf verurteilt. "Gezielte Angriffe auf humanitäre Lieferungen sind Kriegsverbrechen", betonte Sprecherin Demmer.
Signal an Helfer
"Offensichtlich besteht aufseiten des Regimes und seiner Verbündeten kaum Interesse an einer politischen Lösung des Konflikts", fügte sie hinzu. Eine Waffenruhe sei unabdingbar für die humanitäre Versorgung der Bevölkerung in den belagerten Gebieten.
Nach Informationen des britischen Senders BBC soll bei dem Luftangriff am Dienstag neben dem Tod der fünf Helfer auch ein Krankenhaus komplett zerstört worden sein. Die Angriffe seien "kein Zufall" sagte UOSSM-Chef Zaydoun al Zoubi der BBC. Jemand versuche den humanitären Helfern zu signalisieren, dass sie in Syrien nicht willkommen seien und ins Visier genommen würden.
Waffenruhe erneut ausgesetzt
Bei dem Angriff auf den UN-Hilfskonvoi am Montag waren nach Angaben der beteiligten Hilfsorganisationen etwa 20 Zivilisten und ein Mitarbeiter des Syrisch-Arabischen Roten Halbmondes getötet worden. Als Reaktion stellten die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz alle Hilfslieferungen in Syrien vorübergehend ein.
Anfang vergangener Woche war in dem Bürgerkriegsland eine Waffenruhe in Kraft getreten, die aber inzwischen vom Assad-Regime aufgekündigt worden ist. In dem Konflikt, der 2011 ausbrach, kämpfen Präsident Baschar al-Assad, Rebellengruppen und Terrormilizen um die Macht. Schätzungsweise 300.000 Menschen wurden bislang getötet, rund fünf Millionen Syrer haben ihr Land verlassen. Russland unterstützt Assad. Die USA helfen Rebellengruppen.