Flüchtlinge: Obama bedankt sich bei Merkel

Flüchtlinge: Obama bedankt sich bei Merkel
Auf einem Flüchtlingsgipfel bei den Vereinten Nationen hat US-Präsident Barack Obama die Politik Deutschlands hervorgehoben.

New York, Genf (epd). Deutschland habe in der Flüchtlingskrise mit ihren "epischen Ausmaßen" eine Führungsrolle gespielt und sich über die Maßen für die Opfer eingesetzt, erklärte Barack Obama am Dienstag (Ortszeit) in New York. Obama bedankte sich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), weil sie das Richtige getan habe. Die Kanzlerin war nicht anwesend.

Gleichzeitig gab der US-Präsident Hilfszusagen verschiedener Staaten bekannt, die auf dem sogenannten Obama-Gipfel im Rahmen der UN-Vollversammlung vertreten waren. Die Regierungen würden im laufenden Jahr 360.000 Flüchtlinge aufnehmen. Das sei eine Verdoppelung der Zahl gegenüber dem Vorjahr, betonte der US-Präsident.

4,5 Milliarden US-Dollar mehr für humanitäre Hilfe

Obama unterstrich, dass die USA 110.000 Flüchtlinge umsiedeln wollten. Die Zusage gelte für das nächste Fiskaljahr, das von Oktober 2016 bis September 2017 dauert. Die Teilnehmerstaaten des Gipfels erhöhten nach Obamas Angaben zudem ihre Beiträge für humanitäre Zwecke um 4,5 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr im Vergleich zum vergangenen Jahr. Obama und die US-Regierung machten keine Angaben, welche Staaten wie viele Flüchtlinge aufnehmen und welche Staaten wie viel Geld überweisen wollten.

Obama hatte zu dem Gipfel eingeladen, Deutschland war einer der Mitorganisatoren. Nach UN-Angaben befinden sich mehr als 65 Millionen Menschen auf der Flucht vor Gewalt, Unterdrückung und Kriegen. Das ist die höchste Zahl seit dem Zweiten Weltkrieg.

Am Montag hatten die UN-Mitgliedsländer die sogenannte New Yorker Erklärung verabschiedet. Darin versprechen die Staaten, Flüchtlinge und Migranten besser zu schützen, ihre Menschenrechte zu achten und sie besser zu unterstützen. So sollen alle Kinder in die Schule gehen können. Zudem schreibt die Erklärung mehr Hilfen für Staaten fest, die besonders viele Flüchtlinge und Migranten aufgenommen haben.