Genf (epd). Auch nach mehrfacher Aufforderung habe das Regime nicht die Erlaubnis für die Lieferung der Hilfsgüter erteilt, kritisierte der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, am Donnerstag in Genf. Hunderte Lastkraftwagen stünden bereit, um Lebensmittel, Medikamente und andere Güter zu den Menschen in Gebieten wie etwa Ost-Aleppo zu bringen.
De Mistura erklärte, dass auch Russland die Regierung des Machthabers Baschar al-Assad dränge, die Erlaubnis zu erteilen. Russland ist mit dem Assad-Regime verbündet. Ohne die Passierscheine der Regierung würden die Konvois von Assad-Einheiten an den Straßen-Checkpoints zurückgewiesen. Der UN-Sondergesandte erinnerte daran, dass der uneingeschränkte Zugang der humanitären Helfer zu den notleidenden Menschen ein wesentlicher Aspekt des amerikanisch-russischen Syrien-Abkommens von vergangener Woche sei.
Waffenruhe hält
Weiter bestätigte de Mistura, dass die Waffenruhe im Großen und Ganzen halte. Amerikaner und Russen hatten sich auf eine Waffenruhe für Syrien ab Montag geeinigt. Am Mittwoch gab die US-Regierung bekannt, dass die Waffenruhe um weitere 48 Stunden verlängert werde.
Laut den UN leben rund 5,5 Millionen Menschen in Gebieten, die aufgrund von Gefechten und einer schlechten Sicherheitslage schwer erreichbar sind. Zudem harren gut 600.000 Personen in belagerten Gebieten aus. Die Truppen des Machthabers Baschar al-Assad haben die meisten der Gebiete abgeriegelt
In dem mehr als fünf Jahre dauernden Bürgerkrieg kamen schätzungsweise 300.000 Menschen ums Leben. Das Assad-Regime, Rebellengruppen und Terroristen kämpfen um die Macht.