Abtreibungsgegner laden zum "Marsch für das Leben"

Abtreibungsgegner laden zum "Marsch für das Leben"
Christliche Abtreibungsgegner und sogenannte Lebensschützer rufen für Samstag in Berlin wieder zu einem "Marsch für das Leben" auf. Die Demonstration gegen Abtreibungen und Sterbehilfe startet nach Angaben des Bundesverbandes Lebensrecht mittags mit einer Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt.

Berlin (epd). Der Schweigemarsch soll am Nachmittag mit einem ökumenischen Gottesdienst enden.

Kritiker wie das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung oder die Frauenrechtsorganisation "Terre des Femmes" werfen den Abtreibungsgegnern dagegen religiösen Fundamentalismus vor. Sie rufen für Samstag ebenfalls zu Protesten in der Bundeshauptstadt auf. Erwartet werden jeweils mehrere Tausend Demonstrationsteilnehmer.

Grüße von Papst Franziskus

Beim "Marsch für das Leben" stehe in diesem Jahr das Thema vorgeburtliche Selektion im Fokus, erklärte der Bundesverband Lebensrecht. In den vergangenen Jahren wurde die Veranstaltung unter anderem von der Berliner AfD-Vorsitzenden Beatrix von Storch maßgeblich unterstützt.

Befürwortet wird der Marsch auch von der katholischen Kirche. Wie das Erzbistum Berlin kürzlich auf seiner Facebook-Seite bekanntgab, wird der Berliner Erzbischof Heiner Koch an der Demonstration teilnehmen. Papst Franziskus werde zudem Grüße übermitteln. "Wir alle sind eingeladen, für das Leben einzutreten: #MarschFürDasLeben", hieß es in dem Facebook-Eintrag. Der Bischof der Diözese Regensburg, Rudolf Voderholzer, habe ebenso sein Kommen zugesagt und werde beim Abschlussgottesdienst predigen, hieß es.

Evangelische Kirche beteiligt sich nicht

Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz bekräftigte hingegen ihre Kritik. Anders als der Bundesverband Lebensrecht stehe die Landeskirche für eine ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung, die die Gewissensentscheidung der Frauen und Paare unterstützt. "Das klare Anliegen ist es, den Frauen und ihren Familien Möglichkeiten aufzuzeigen, unter denen sie das Kind bekommen können", sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie verwies darauf, dass die Kirchenleitung bereits 2014 beschlossen hatte, die Arbeit oder Aktivitäten des Bundesverbandes Lebensrechts nicht zu unterstützen.