Genf (epd). "Wir brauchen dringend eine humanitäre Pause, ein Ende der Kämpfe, um den verzweifelten Menschen Nahrung und andere Hilfsmittel zu bringen", sagte Bettina Lüscher, Sprecherin des Welternährungsprogramms, dem Evangelischen Pressedienst in Genf.
Die Helfer seien bereit, humanitäre Güter zu den Millionen notleidenden Männern, Frauen und Kindern zu liefern. "Wir hoffen, dass die Waffen schweigen werden", sagte die Sprecherin mit Blick auf die Übereinkunft zwischen den USA und Russland.
Plan zur Befriedung Syriens
Das Rote Kreuz betonte, es begrüße jeden spürbaren Rückgang der Gewalt. Humanitäre Helfer müssten in jedem Fall zu hungernden, durstenden und kranken Menschen Zugang haben, hieß es beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz. Das gelte sowohl für eine Waffenruhe als auch für einen Fortgang der Kämpfe.
Vor Beginn der Waffenruhe berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte von schweren Angriffen in dem Bürgerkriegsland mit Dutzenden Opfern. Die Beobachtungsstelle, deren Informationen als verlässlich eingestuft werden, machte vor allem das Regime des Machthabers Baschar al-Assad für die Gewalt verantwortlich.
Die USA und Russland hatten sich nach wochenlangen Verhandlungen auf einen Plan zur Befriedung Syriens geeinigt. Elemente sind die Waffenruhe ab Montag bei Sonnenuntergang, uneingeschränkte humanitäre Hilfe für alle Bedürftigen, zumal in den belagerten Orten, und ein gemeinsames militärisches Vorgehen der USA und Russlands gegen Terrormilizen wie den "Islamischen Staat".
In dem mehr als fünf Jahre dauernden Bürgerkrieg kamen schätzungsweise 300.000 Menschen ums Leben. Das Assad-Regime, Rebellengruppen und Terroristen kämpfen um die Macht.