Dönhoff-Preis für Navid Kermani und Hanseatic Help

Dönhoff-Preis für Navid Kermani und Hanseatic Help
Er sei ein Brückenbauer zwischen Islam und Christentum: Der Marion Dönhoff Preis geht in diesem Jahr an den Autoren Navid Kermani.

Hamburg (epd). Der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani bekommt den diesjährigen Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung. Der Förderpreis geht an den gemeinnützigen Hamburger Verein Hanseatic Help, der sich für die Erstversorgung und Ausstattung von Flüchtlingen einsetzt, wie die Wochenzeitung "Die Zeit" am Dienstag in Hamburg mitteilte. Die Auszeichnungen sind mit je 20.000 Euro dotiert und werden am 4. Dezember in Hamburg überreicht.

Kermani eine "moralische Instanz"

Kermani sei ein Brückenbauer zwischen Islam und Christentum, ein kritischer Geist und zugleich ein Versöhner zwischen den Kulturen, begründete der Juryvorsitzende Matthias Naß die Entscheidung. "In einer politisch und gesellschaftlich schwierigen Situation ist er zu einer moralischen Instanz geworden." Die Laudatio auf Kermani wird Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, halten.

Der Verein Hanseatic Help ist eine von Bürgern ehrenamtlich getragene Initiative, die seit dem vergangenen Jahr Tausende Flüchtlinge im Großraum Hamburg versorgt und Hilfsgüter in Krisengebiete wie Syrien und den Nordirak liefert. Der Verein betreibt eine große Kleiderkammer in der Großen Elbstraße 264. Den Preis überreicht die Hamburgerin Aydan Özoğuz (SPD), Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Gestiftet wird der 14. Preis von der "Zeit", der "Zeit"-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Marion Dönhoff Stiftung. Zur Jury zählen unter anderem Friedrich Dönhoff, Anne Will und Astrid Frohloff. Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002) war "Zeit"-Chefredakteurin und Herausgeberin.