Gütersloh (epd). Deutschland und weitere Industriestaaten profitierten jedoch weiterhin stark von der internationalen Verflechtung, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Donnerstag bei der Vorstellung ihres "Globalisierungsreports 2016". Am geringsten fielen die Gewinne infolge der Globalisierung in den Schwellenländern aus. Für den Report ließ die Stiftung in 42 Ländern untersuchen, wie groß die Wohlstandsgewinne durch die voranschreitende Vernetzung ausfallen.
Japan Spitzenreiter
Die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise habe seit 2007 zu einem Rückschritt bei der Globalisierung geführt, der entsprechende Index gehe in den allermeisten untersuchten Ländern zurück, erläuterten die Autoren der Studie. In Deutschland sinke der Globalisierungsgrad bereits seit 2003.
Dennoch gehört Deutschland zu den zehn Staaten, die am stärksten von der Globalisierung profitieren: Zwischen 1990 und 2014 habe sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr um durchschnittlich 1.130 Euro pro Kopf erhöht, hieß es. Spitzenreiter ist Japan mit einem jährlichen Wachstum des BIP von 1.470 Euro je Einwohner, gefolgt von der Schweiz, Finnland und Dänemark. Der Index des Globalisierungsreports bewertet neben wirtschaftlichen Indikatoren auch soziale Faktoren wie Tourismus und Migration sowie die politische Verflechtung.