São Paulo (epd). Am Mittwoch landete in der kubanischen Stadt Santa Clara ein Flugzeug der US-Gesellschaft JetBlue, das aus Fort Lauderdale (Florida) kam. In der kommenden Woche wollen weitere Fluggesellschaften nachziehen. Vorerst soll es rund 20 tägliche Verbindungen zwischen den USA und der sozialistischen Insel geben. Angeflogen werden neben Havanna unter anderem auch die Städte Camagüey, Holgíun, Santiago de Cuba und Cienfuegos.
Steigende Deviseneinnahmen erhofft
Der direkte Linienflugverkehr zwischen den USA und Kuba wurde 1963 eingestellt. Nach der Wiederannäherung beider Länder wurden im vergangenen Jahr zunächst Charterflüge aus den USA zugelassen. Mit den jetzt erlaubten Linienflügen wird es indes viel einfacher und wohl auch billiger, für US-Bürger nach Kuba zu reisen. Die meisten Flüge werden von Florida angeboten, wo die meisten Exil-Kubaner leben.
Die für die Verhandlungen mit den USA zuständige kubanische Außenstaatssekretärin, Josefina Vidal, beklagte das nach wie vor bestehende US-Handelsembargo, das den Flugverkehr erheblich einschränke. Erst die Lockerung des Embargos durch Präsident Barack Obama machte ein Abkommen über den Luftverkehr möglich. Kuba erlaubt es US-Unternehmen inzwischen, auch direkt auf der Insel zu investieren und ein Bankkonto zu führen.
Vom Tourismus-Boom erhofft sich die Karibikinsel steigende Deviseneinnahmen. Im vergangenen besuchten rund 3,5 Millionen Touristen die Insel. Durch Visa-Erleichterungen schnellte vor allem die Zahl der Reisenden aus den USA in die Höhe.