Quito (epd). Rodolfo Illanes war nach Regierungsangaben von den Aufständischen am Donnerstag (Ortszeit) verschleppt worden. "Alles deutet darauf hin, dass der Vize-Minister feige ermordet wurde", sagte Innenminister Carlos Romero am Abend, wie die staatliche Nachrichtenagentur ABI berichtete.
Bergleute blockieren Verkehrsachsen
Mitglieder der Bergbaugenossenschaften hatten Illanes in Panduro südlich von La Paz gefangen genommen. Die Bergleute blockieren seit Beginn der Woche wichtige Verkehrsachsen in Bolivien, wie die Straßen von La Paz nach Oruro und Potosí im Hochland und von Oruro nach Cochabamba. Sie protestieren gegen eine Gesetzesreform, welche die Gründung von Gewerkschaften erlaubt. Außerdem fordern sie, Verträge mit privaten Firmen schließen zu dürfen.
Vizeminister Illanes wollte den Angaben zufolge vermitteln und war am Donnerstagmorgen nach Panduro gereist. Bereits am Mittwoch war es zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Polizei gekommen. Zwei Männer wurden erschossen, zahlreiche Menschen, darunter auch Polizisten, verletzt. Der nationale Verband der Bergbaugenossenschaften (Fencomin) hatte die Regierung für die Schüsse verantwortlich gemacht. Das Innenministerium wies die Vorwürfe zurück.